So hoch muss dein Umsatz pro Mitarbeiter in 2025 sein

Das erwartet dich in diesem Beitrag zum Umsatz pro Mitarbeiter:
Unternehmen, die ihr Geld damit verdienen, die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter an ihre Kunden verrechnen, rechnen liebend gerne auch den Umsatz ihrer Mitarbeiter aus. Manche haben darauf auch den Bonus festgesetzt. Damit stellt sich dir dringliche Frage: „Mache ich genug Umsatz pro Mitarbeiter?“
In diesem Beitrag gehen wir der Frage mit aktuellen Benchmarks auf den Grund und rechnen einen „Äpfel-mit-Äpfel“ Benchmark aus.
Umsatz pro Mitarbeiter – eine tückische Kennzahl
Also, wieviel Umsatz pro Mitarbeiter sollst du nun machen? Gehen wir mal so vor, wie jeder vorgeht: Ich frage ChatGPT:
Wenn wir diese Zahlen für bare Münzen nehmen, können wir schnell unglücklich werden, den ich habe den Kardinalfehler im Benchmarking gemacht: ich habe keine klare Formel geliefert. Wenn wir Umsatz pro Mitarbeiter rechnen, müssen wir 3 Sachen präzisieren:
- Umsatz: tatsächlich nur der geleistete Umsatz mit Aufträgen, nicht Mieteinnahmen, Fördergelder oder Ähnliches
- Mitarbeitende: Sind nur interne Mitarbeitende gemeint oder Freelancer? Betrachten wir nur Mitarbeitende, die tatsächlich Umsatz machen sollen (also dein Delivery und ggf. Sales Team) oder alle?
- Kopf oder FTE: zählen wir alle Köpfe oder rechnen wir diese auf Vollzeitäquivalente um?
Für unsere Zwecke und weil es hier die besten Daten gibt, nehmen wir den Umsatz pro der Gesamtheit aller Mitarbeitenden, das bedeutet konkret:
Umsatz pro Mitarbeiter: Umsatz mit geleisteten Aufträgen (=Honorarumsatz) / Anzahl festangestellte Mitarbeiter
Benchmarks nach Branchen und Größenklassen
Um einen seriösen Benchmark des Umsatz pro Mitarbeiter abzuleiten müssen wir nach Branchen und Größenklassen differenzieren. Für diesen Beitrag schaue ich mir Folgendes an:
- Digitalagenturen: BVDW Digitalagentur-Ranking
- Management Beratungen: Lünendonk Liste Management Beratungen
Für unsere Zwecke und weil es hier die besten Daten gibt, nehmen wir den Umsatz pro der Gesamtheit aller Mitarbeitenden, das bedeutet konkret:
Pro Tipp: Umsatz mit geleisteten Aufträgen (=Honorarumsatz) / Anzahl festangestellte Mitarbeiter
Umsatz pro Mitarbeiter in Agenturen
Laut der BVDW Analyse der erfolgreichsten Digitalagenturen in Deutschland liegt der durchschnittliche Umsatz pro Mitarbeiter der 137 teilnehmenden Agenturen bei ca. 112 TEUR.
Der Durchschnitt ist ganz gut, aber für eine detaillierte Auswertung greife ich lieber auf den Median zurück. Dabei ergibt sich ein Medianumsatz pro Mitarbeiter von 104 TEUR pro Jahr, mit deutlichen Unterschieden in den einzelnen Größenklassen:
Die Abweichungen zwischen den Agenturen sind enorm und reichen von 50 TEUR / Mitarbeiter bis 400 TEUR / Mitarbeiter.
Video Tipp: In diesem Video zeige ich dir noch weitere Agenturen Benchmarks auf Basis des GWA Frühjahrsmonitors 2025.
Umsatz pro Mitarbeiter in Management Beratungen
Für den Umsatz pro Kopf Benchmark von Management Beratungen gibt es leider (noch) keine so saubere Analyse nach Größenklassen. Daher greifen wir auf zwei Quellen zurück:
Die Marktführer der Management Beratung in Deutschland machen laut der Lünendonk Liste einen Medianumsatz pro Mitarbeiter von 220 TEUR.
Die mittelgroßen Unternehmensberatungen aus der Analyse des Regiomanager kommen auf einen Umsatz pro Mitarbeiter von 176 TEUR mit eher kosmetischen Abweichungen nach Größenklasse.
Ähnlich wie bei den Agenturen sind auch hier die Einzelabweichungen groß und reichen von 83 TEUR bis 283 TEUR.
Pro Tipp: Lege deinen Umsatz pro Mitarbeiter noch tiefer und berechne den Wert nur für die Mitarbeitenden in deinen Delivery Teams (= die Teams, die den Umsatz liefern).
Was ist nun der richtige Benchmark für mein Unternehmen?
Die gezeigten Auswertungen sind großartige Ansatzpunkte, damit du für dein Unternehmen analysieren kannst, wie es um deinen Umsatz pro Mitarbeiter im Vergleich zu den Top Performern steht.
Jedoch ist ein Benchmark immer nur ein allgemeiner Vergleich, der sich weder um dein spezielles Geschäftsmodell noch um deine aktuelle Unternehmensphase kümmert. Ich empfehle dir daher:
- Definiere deine "echte Personalquote" inkl. Freelancer, Geschäftsführung etc. auf FTE-Basis
- Schau nicht nur auf den Umsatz pro Mitarbeiter, sondern auch auf deine Personalkostenquote (diese sollte <60% sein)
- Lege für deine Teams nicht nur Umsatzziele fest, sondern fokussiere dich auf den Gewinnbeitrag der Teams.
Mit diesen Optimierungen kannst du ein optimales Team Performance Tracking aufsetzen und laufend kleine Verbesserungen umsetzen.
Pro Tipp: Hier findest du eine detaillierte Anleitung für einen Finance Health Check deines Unternehmens.
Weiterführende Informationen
BVDW Internetagentur Ranking: Ranking von 137 Internetagenturen
Lünendonk Listen: Rankings für Beratungen, IT-Unternehmen
Wir sind neugierig auf eure Erfahrungen!
Wie hat euch dieser Blogbeitrag gefallen? Konntet ihr für euch ein paar hilfreiche und nützliche Informationen mitnehmen? Erzählt es uns in einer E-Mail an [email protected]
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Die wichtigsten Fragen des Beitrags noch mal auf einen Blick
Je nach Branche schwankt die Zahl. In den aktuellen Benchmarks gibt es folgende Anhaltspunkte:
- Agenturen: 86 – 125 TEUR
- Management Beratungen: 172 – 190 TEUR
Eine gute Auswertung berücksichtigt aber immer auch die Kosten der Mitarbeiter.
Die meist genutzte Formel ist: Umsatzerlöse / Anzahl festangestellte Mitarbeitende. Präziser und vergleichbarer wird das Ergebnis aber, wenn du folgende Punkte berücksichtigst:
- Freelancer
- Mitarbeitende Gesellschafter
- Umrechnung aller Mitarbeitende auf Vollzeitäquivalente
- Autor: Bernhard Frühlinger
- Datum:
- Lesezeit: 4 min.
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