Eigenkapital erhöhen ohne Anteilsabgabe – Der Case für Revenue Based Financing

Eigenkapital erhöhen

Folgendes erwartet dich in diesem Beitrag über Eigenkapital erhöhen mit Revenue Based Financing:

Jedes Unternehmen, das über den Segen eines schnell wachsenden Geschäftsmodell verfügt, muss sich früher oder später der vermeintlichen Luxusfrage stellen: Wie kann ich mein Wachstum finanzieren? Die klassischen Wege führen dabei entweder zur Bank oder zu Investoren. Ersteres bedeutet Schulden, Zweiteres Anteilsabgabe.

Beides macht das Gründerteam nicht immer nur glücklich. Nicht zuletzt durch Investment-Erfolgsgeschichten von Scaleups wie NEOH erscheint immer häufiger eine Variante am Finanzierungsradar, mit der man sein Eigenkapital erhöhen kann, ohne dabei Anteile abgeben zu müssen. Wir dürfen vorstellen: Revenue Based Financing.

In diesem Beitrag erläutern wir mit Christof Neuner von Tauros Capital
diese spannende Finanzierungsform.

1. Wie kann ich mit Revenue Based Financing mein Eigenkapital erhöhen?

Die Abbildung der Finanzierung erfolgt als qualifiziertes Nachrangkapital. Per Definition ist Nachrangkapital eine Verbindlichkeit. Unter gewissen Bedingungen kann ein Unternehmen mit Nachrangkapital sein Eigenkapital erhöhen. Die Bewertung, ob Nachrangkapital zum Eigenkapital zählt, hängt von einigen Faktoren ab. Es gilt jedoch, je länger die Laufzeit desto eher besteht der Eigenkapitalcharakter.

Nachrangkapital wird also unter gewissen Voraussetzungen als wirtschaftliches Eigenkapital angesehen. In der Bilanz wird es auf der Passivseite direkt unter dem Eigenkapital dargestellt:

Bilanzposition Passiva Beschreibung
Eigenkapital
Stammeinlage, Kapitalrücklage, Gewinnrücklage, Gewinn-/Verlustvortrag, Jahresergebnis
Qualifiziertes Nachrangkapital
Kapital über Revenue Based Financing
Rückstellungen
Pensions-, Urlaubs-, Jahresabschlussrückstellungen etc.
Verbindlichkeiten
Lieferanten, Steuer, verbundene Unternehmen, Gesellschafter etc.

Keine Anteilsabgabe, Rückzahlung auf Basis Umsatzentwicklung

Die Besonderheit von Revenue Based Financing ist, dass weder Geschäftsanteile noch eine Gesellschafterstellung übernommen werden. Die Kapitalgeber sind für einen festgelegten Zeitraum zu einem vereinbarten Prozentsatz am Unternehmensumsatz beteiligt. Über diesen Zeitraum (üblicherweise 5 bis 7 Jahre) wird das Kapital zurückgezahlt.

2. Wann und für wen macht Revenue Based Financing Sinn?

Eigenkapital erhöhen mittels Revenue Based Financing macht immer dann Sinn, wenn es gute Wachstumsmöglichkeiten gibt und Eigenkapital benötigt wird. Klassisch sind die Nutzer dieser Finanzierungsform KMUs oder schnell wachsende Scaleups.

Folgende Fragen müssen in der Regel mit Ja beantwortet werden, damit die Finanzierungsform in Frage kommt.

Unser Tipp: Tauros Capital bietet eine kostenfreie Erstanalyse zur Bewertung der Eignung für Revenue Based Financing an. Dies könnt ihr hier anfragen.

Kopplung mit Bankfinanzierung

Häufig wird Revenue Based Financing noch mit einer Bankfinanzierung gekoppelt, um mehr investieren zu können. Da ihr mit dem Nachrangkapital euer Eigenkapital erhöhen konntet, erhöht dies auch die Bonität und somit euer Kreditwürdigkeits-Rating bei Banken. 

Fazit: Eigenkapital erhöhen ohne Anteile ist ab einer bestimmten Größe möglich

Revenue Based Financing ist ein eleganter Weg, mit dem ihr euer Eigenkapital erhöhen und Wachstum finanzieren könnt, ohne dabei Anteile abzutreten. Jedoch ist diese Finanzierungsform erst sinnvoll, wenn euer Unternehmen am Markt etabliert ist und ihr bereits ein stabiles Geschäftsmodell mit positiven Cashflows vorweisen könnt.

Weiterführende Informationen

Tauros Capital: Ansatz und Ablauf des Revenue Based Financing

Infina: Definition und Merkmale von Nachrangkapital

konsultori: Möglichkeiten, um Eigenkapital erhöhen über Nachrangkapital

Wir sind neugierig auf eure Erfahrungen!

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Die wichtigsten Fragen des Beitrags noch mal auf einen Blick

Eigenkapital erhöhen funktioniert entweder durch Einbehaltung der erzielten Gewinne oder durch Erhöhung der Kapitaleinlagen von bestehenden oder neuen Gesellschaftern.

Revenue Based Financing ist eine Finanzierungsform, bei der ein Investor Nachrangkapital in ein Unternehmen einbringt und im Gegenzug einen festen Prozentsatz der laufenden Umsätze zurückerhält. Unter gewissen Bedingungen gilt dies als Eigenkapital.

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