Profit First: Was taugt der Finance Hype für Dienstleister
„Macht ihr auch Profit First?“ Diese Frage habe ich in den letzten Jahren nicht nur einmal von Interessenten unser Finance Management Lösung Adam gehört. Meine Antwort darauf: „Profit First musst du selbst machen. Wir zeigen dir, ob es funktioniert.“
Mittlerweile gehe ich einen Schritt weiter und helfe meinen Kunden detailliert im Aufbau eines Systems, mit dem sie ihre Zahlungen im Griff haben und genug Geld für Gewinne, schwierige Zeiten und Steuern zur Seite legen. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie dieses Profit First Light System funktioniert.
Was ist Profit First?
Das „Profit First“-Konzept von Mike Michalowicz ist eine Methode des Finance Management, die darauf abzielt, den Gewinn eines Unternehmens zu priorisieren und zwar indem er direkt bei Geldeingang beiseitegelegt wird.
Anstatt also wie üblich den Gewinn als das zu betrachten, was nach Abzug aller Ausgaben von den Umsätzen übrig bleibt, wird er von vornherein abgezogen. Das kann ich nur unterstützen, vor allem in Zeiten, in denen viele Branchen ein Gewinnsterben erleben. Die klassische Gewinnformel wird also umgedreht:
Profit First Formel = Umsatz – Gewinn = Kosten
Und an dem Punkt stellt sich die Frage, ob eine solche Logik der vielen Bankkonten für wachsende Unternehmen sinnvoll oder ein administrativer Overkill ist.
Vorteile von Profit First
- Du schützt dein Cash vor dir selbst: Klingt gemein, ist aber so. Viele Dienstleister geben unkontrolliert viel Geld aus. Wenn du aber Geld regelmäßig auf die verschiedenen Konten aufteilst (Gewinn, Steuern, Betriebsausgaben etc.) hast du nur das Ausgabenkonto zur Verfügung und kannst damit arbeiten, während der Rest der Finanz-Ressourcen unberührt bleibt.
- Förderung der Kosteneffizienz: Da die Betriebsausgaben bewusst begrenzt werden, wirst du motiviert, effizienter zu wirtschaften und unnötige Ausgaben zu reduzieren.
- Stärkung deiner finanziellen Resilienz: Durch die regelmäßige Entnahme von Gewinnen und Cash Reserven baust du finanzielle Polster auf, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten als Puffer dienen können.
Nachteile von Profit First
- Eingeschränkte Flexibilität: Die strikte Aufteilung der Mittel kann dazu führen, dass weniger Spielraum für spontane Investitionen oder unerwartete Ausgaben bleibt. Das ist zwar gut, nimmt aber auch Spielraum.
- Nicht universell anwendbar: In Branchen mit hohen Vorabinvestitionen – z.B.: Produktion, E-Commerce, Software - oder hohen variablen Einnahmen kann das Modell weniger effektiv sein.
- Anpassungsbedarf: Die Implementierung des "Profit First"-Systems erfordert eine Umstellung der bisherigen Finanzpraktiken, was zeit- und arbeitsintensiv sein kann, vor allem wenn deine Finanzen eine One-Person-Show sind.
Meine Empfehlung: Profit First Light
Diese Logik kannst du über virtuelle Unterkonten bei deiner Bank und fixe Abbucher sehr einfach umsetzen. Dein Finance Management Tool zeigt dir die Entwicklung von Gewinn und Cash automatisiert und du kannst dich auf die Optimierung konzentrieren. So wollen wir das.
Weiterführende Informationen
Mike Michalowitz: Website des Erfinders von Profit First
Wir sind neugierig auf eure Erfahrungen!
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Die wichtigsten Fragen des Beitrags noch mal auf einen Blick
Ich empfehle für ein gutes Finance Management ein Hauptkonto und zwei Unterkonten:
- Hauptkonto: laufende Zahlungen
- Cash Reserve Konto: Aufbau Liquiditätspolster
- Steuerkonto: Rücklagen für Steuerzahlungen
- Autor: Bernhard Frühlinger
- Datum:
- Lesezeit: 4 min.
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