Maserati vs. Micro Mouse: Was darf mein Firmenwagen kosten?

Firmenwagen kosten
Folgendes erwartet dich in diesem Beitrag zu „Was darf mein Firmenwagen kosten?“
Ein Firmenwagen ist auch im Jahr 2025 mehr als ein Fortbewegungsmittel – er ist Image, Mitarbeiter Benefit und Werbetafel zugleich. Doch er ist auch eine finanzielle Herausforderung.

Gerade für Unternehmen mit einem Jahresumsatz ab 1 Million Euro stellt sich die Frage: Wie viel darf ein Firmenwagen kosten, ohne dass er zur Belastung wird? In diesem Beitrag zeige ich dir, worauf du achten musst – steuerlich, finanziell und strategisch.

Intro: Was ist überhaupt ein Firmenwagen?

Es tut mir ja wirklich leid, aber bevor wir in den Metallic Lack Konfigurator einsteigen, musst du eine kurze Steuerrechtsvorlesung über dich ergehen lassen. Rechtlich ist ein Firmenwagen:

„ein Kraftfahrzeug, dass der Arbeitgeber seinem Mitarbeiter  zur betrieblichen Nutzung zur Verfügung stellt.“

Es handelt sich also um Kraftfahrzeuge, die im Vermögen des Unternehmens sind und den Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt werden. Doch das Kleingedruckte ist von Land zu Land unterschiedlich.

Regelungen für Firmenwägen in Deutschland

In Deutschland gilt für die private Nutzung von Firmenwägen die 1%-Regelung – du versteuerst monatlich 1% des Bruttolistenpreises, zuzüglich 0,03% pro Kilometer Arbeitsweg (Quelle: Einkommensteuerrichtlinien EStR, insbesondere R 8.1 Abs. 9 EStR).

Alternativ kannst du ein Fahrtenbuch führen, was steuerlich oft günstiger, aber deutlich aufwendiger ist.

Beim Vorsteuerabzug kannst du in Deutschland die volle Vorsteuer (Mehrwertsteuer) aus Anschaffung, Leasingrate, Betriebskosten und Reparaturen geltend machen – auch bei gemischter (privater und betrieblicher) Nutzung, solange der Wagen dem Unternehmen zugeordnet ist.

Video Tipp: Die steuerpreneure haben eine umfassende Video Erklärung zu Firmenwägen in Deutschland gemacht.

Regelungen für Firmenwägen in Österreich

Auch in Österreich wird die private Nutzung durch einen Sachbezug erfasst, dessen Höhe sich primär nach dem CO₂-Ausstoß richtet. In der Regel sind es 2% von den Anschaffungskosten, maximal 960 EUR pro Monat. Bei Elektroautos entfällt der Sachbezug unter bestimmten Bedingungen.

Beim Vorsteuerabzug in Österreich gelten strengere Regeln als in Deutschland, die du hier nachlesen kannst.

Video Tipp: Die Kollegen von Jagersberger Steuerberatung haben eine umfassende Video Erklärung zu Firmenwägen in Österreich gemacht.

Wir betrachten im Folgenden aber nicht weiter die steuerliche Perspektive von Firmenwägen, sondern schauen uns betriebswirtschaftlich an, was dir dein Firmenwagen kosten darf.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Die Kosten für einen Firmenwagen enden nicht bei der Leasingrate, sondern beinhalten ein ganzes Kostenbündel, das durchaus volatil sein kann. Die Gesamtkosten setzen sich zusammen aus:

Schauen wir uns das für drei Beispiele in unterschiedlichen Gewichtsklassen an:

Firmenwagen kosten
Diese Kosten sind netto geschätzt und variieren je nach Leasinganbieter, Fahrleistung und Region.
Das Spektrum der Kosten ist also enorm. Für deine Kalkulation reicht es daher nicht aus, die Leasingrate zu rechnen, sondern du musst eine Prognose der Gesamtkosten erstellen.

Pro Tipp: Firmenwägen solltest du zumindest zu Beginn deiner Geschäftstätigkeit leasen, da du damit weniger Kapital bindest und mehr Flexibilität hast.

Benchmark für Firmenwagenkosten?

Treue Leser:innen dieses Blogs wissen, dass ich Kosten-Benchmarks liebe. Um einzuschätzen, was dir dein Firmenwagen kosten darf, musst du deine gesamten Mobilitätskosten betrachten. Diese fallen in den Bereich der Fixkosten und beinhalten:

Firmenwagen kosten

Mach dir im ersten Schritt eine Liste, in denen du deine aktuellen Mobilitätskosten einträgst und gegen deinen Umsatz vergleichst. Weiter unten kannst du dir eine kostenlose Vorlage herunterladen.

Davon ausgehend, dass du deine Mobilitätskosten nicht an deine Kunden weiterverrechnen kannst, gilt als Benchmark für B2B Dienstleister:

Mobilitätskosten = maximal 2% des Jahresumsatzes

Das heißt konkret:
Firmenwagen kosten

Diese Grenze umfasst alle laufenden Mobilitätskosten. Der Anteil, hängt davon ab, welche sonstigen Reisen etc. du unternimmst. Das macht deshalb Sinn, weil dein Firmenwagen primär andere Mobilitätskosten ersetzen soll.

Ich würde davon ausgehen, dass dich bei einem guten Mobilitätsmix, deine Firmenwägen ca. 1-1,5% vom Umsatz kosten werden. So sieht dann ein beispielhafter Mobilitätsmix aus:

Firmenwagen kosten

Fazit: Was dich dein Firmenwagen kostet muss klar kalkuliert werden

Ein Firmenwagen ist ein super Benefit, solange er deinen Gewinn nicht belastet. Deshalb solltest du nicht nur auf die vermeintliche Steuerersparnis schauen, sondern prüfen, welche Mobilitätskosten du hast und wie viel dein Firmenwagen kosten darf.
Ob Maserati oder Micro Mouse ist nicht wichtig – entscheidend ist, dass dein Firmenwagen zu deinem Umsatz und Kosten-Setup passt.

Du willst wissen, ob dein aktueller Fuhrpark wirtschaftlich sinnvoll aufgestellt ist? Dann buch dir hier ein kostenfreies Navigationsgespräch, sodass wir einen Benchmark machen können.

Weiterführende Informationen

Jagersberger: Regelungen zu Firmenwägen in Österreich

Steuerpreneure: Regelungen zu Firmenwägen in Deutschland

Wir sind neugierig auf eure Erfahrungen!

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Die wichtigsten Fragen des Beitrags noch mal auf einen Blick

Ein guter Benchmark für Firmenwagenkosten ist bei 1-1,5% vom Umsatz. Du musst die Kosten im Kontext deiner Mobilitätskosten betrachten. Diese beinhalten:

  • Firmenwagen
  • Reisekosten und Hotels
  • ÖPNV
  • Fremdfahrzeug & Taxis
  • Parken

Firmenwagenkoten setzen sich zusammen aus:

  • Leasingrate oder Finanzierung
  • Versicherung (Haftpflicht, Voll-/Teilkasko)
  • Kfz-Steuern / Sachbezug
  • Wartung und Reparaturen
  • Treibstoff oder Strom
  • Verwaltungsaufwand & Abschreibung

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