Maserati vs. Micro Mouse: Was darf mein Firmenwagen kosten?
Gerade für Unternehmen mit einem Jahresumsatz ab 1 Million Euro stellt sich die Frage: Wie viel darf ein Firmenwagen kosten, ohne dass er zur Belastung wird? In diesem Beitrag zeige ich dir, worauf du achten musst – steuerlich, finanziell und strategisch.
Intro: Was ist überhaupt ein Firmenwagen?
„ein Kraftfahrzeug, dass der Arbeitgeber seinem Mitarbeiter zur betrieblichen Nutzung zur Verfügung stellt.“
Regelungen für Firmenwägen in Deutschland
In Deutschland gilt für die private Nutzung von Firmenwägen die 1%-Regelung – du versteuerst monatlich 1% des Bruttolistenpreises, zuzüglich 0,03% pro Kilometer Arbeitsweg (Quelle: Einkommensteuerrichtlinien EStR, insbesondere R 8.1 Abs. 9 EStR).
Beim Vorsteuerabzug kannst du in Deutschland die volle Vorsteuer (Mehrwertsteuer) aus Anschaffung, Leasingrate, Betriebskosten und Reparaturen geltend machen – auch bei gemischter (privater und betrieblicher) Nutzung, solange der Wagen dem Unternehmen zugeordnet ist.
Video Tipp: Die steuerpreneure haben eine umfassende Video Erklärung zu Firmenwägen in Deutschland gemacht.
Regelungen für Firmenwägen in Österreich
Auch in Österreich wird die private Nutzung durch einen Sachbezug erfasst, dessen Höhe sich primär nach dem CO₂-Ausstoß richtet. In der Regel sind es 2% von den Anschaffungskosten, maximal 960 EUR pro Monat. Bei Elektroautos entfällt der Sachbezug unter bestimmten Bedingungen.
Beim Vorsteuerabzug in Österreich gelten strengere Regeln als in Deutschland, die du hier nachlesen kannst.
Video Tipp: Die Kollegen von Jagersberger Steuerberatung haben eine umfassende Video Erklärung zu Firmenwägen in Österreich gemacht.
Welche Kosten kommen auf mich zu?
- Leasingrate oder Finanzierung
- Versicherung (Haftpflicht, Voll-/Teilkasko)
- Kfz-Steuern / Sachbezug
- Wartung und Reparaturen
- Treibstoff oder Strom
- Verwaltungsaufwand & Abschreibung
Schauen wir uns das für drei Beispiele in unterschiedlichen Gewichtsklassen an:
Pro Tipp: Firmenwägen solltest du zumindest zu Beginn deiner Geschäftstätigkeit leasen, da du damit weniger Kapital bindest und mehr Flexibilität hast.
Benchmark für Firmenwagenkosten?
Treue Leser:innen dieses Blogs wissen, dass ich Kosten-Benchmarks liebe. Um einzuschätzen, was dir dein Firmenwagen kosten darf, musst du deine gesamten Mobilitätskosten betrachten. Diese fallen in den Bereich der Fixkosten und beinhalten:
Mach dir im ersten Schritt eine Liste, in denen du deine aktuellen Mobilitätskosten einträgst und gegen deinen Umsatz vergleichst. Weiter unten kannst du dir eine kostenlose Vorlage herunterladen.
Davon ausgehend, dass du deine Mobilitätskosten nicht an deine Kunden weiterverrechnen kannst, gilt als Benchmark für B2B Dienstleister:
Mobilitätskosten = maximal 2% des Jahresumsatzes
Diese Grenze umfasst alle laufenden Mobilitätskosten. Der Anteil, hängt davon ab, welche sonstigen Reisen etc. du unternimmst. Das macht deshalb Sinn, weil dein Firmenwagen primär andere Mobilitätskosten ersetzen soll.
Ich würde davon ausgehen, dass dich bei einem guten Mobilitätsmix, deine Firmenwägen ca. 1-1,5% vom Umsatz kosten werden. So sieht dann ein beispielhafter Mobilitätsmix aus:
Fazit: Was dich dein Firmenwagen kostet muss klar kalkuliert werden
Du willst wissen, ob dein aktueller Fuhrpark wirtschaftlich sinnvoll aufgestellt ist? Dann buch dir hier ein kostenfreies Navigationsgespräch, sodass wir einen Benchmark machen können.
Weiterführende Informationen
Jagersberger: Regelungen zu Firmenwägen in Österreich
Steuerpreneure: Regelungen zu Firmenwägen in Deutschland
Wir sind neugierig auf eure Erfahrungen!
Wie hat euch dieser Blogbeitrag gefallen? Konntet ihr für euch ein paar hilfreiche und nützliche Informationen mitnehmen? Erzählt es uns in einer E-Mail an [email protected]
Folge uns in den sozialen Medien und mit unserem Newsletter, um nichts mehr zu verpassen:
Verwandte Artikel
Die wichtigsten Fragen des Beitrags noch mal auf einen Blick
Ein guter Benchmark für Firmenwagenkosten ist bei 1-1,5% vom Umsatz. Du musst die Kosten im Kontext deiner Mobilitätskosten betrachten. Diese beinhalten:
- Firmenwagen
- Reisekosten und Hotels
- ÖPNV
- Fremdfahrzeug & Taxis
- Parken
Firmenwagenkoten setzen sich zusammen aus:
- Leasingrate oder Finanzierung
- Versicherung (Haftpflicht, Voll-/Teilkasko)
- Kfz-Steuern / Sachbezug
- Wartung und Reparaturen
- Treibstoff oder Strom
- Verwaltungsaufwand & Abschreibung
- Autor: Bernhard Frühlinger
- Datum:
- Lesezeit: 4 min.
Controlling Wissen von A bis Z
Das Wichtigste rund um Controlling, Reporting, Planung und Unternehmenssteuerung an einem Ort.