Cash Burn Rate
Die Cash Burn Rate ist eine Liquiditätskennzahl. Sie zeigt, wie schnell die verfügbaren liquiden Mittel durch negative operative Cashflows reduziert werden.
Kennzahlensteckbrief:
Definition
Was ist die Cash Burn Rate?
Die Liquidität (auch Zahlungsfähigkeit) ist der Blutkreislauf jedes Unternehmens. Sie zeigt die Fähigkeit von Unternehmen, jederzeit ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Um dies zu erreichen, müssen ausreichend liquide Mittel in Form von Guthaben auf Bankkonten oder Bargeld verfügbar sein. Es gilt: Je höher die Liquidität, desto höher die langfristige Zahlungsfähigkeit.
Der Cashflow (englisch für Geldfluss, abgekürzt CF) zeigt die Veränderung der liquiden Mittel in einer bestimmten Periode und gibt Aufschluss über die Finanzkraft eines Unternehmens. Dabei gilt die Regel: Je höher, desto besser die Finanzkraft.
Die Cash Burn Rate bringt vorhandene liquide Mittel und Cashflows zusammen und zeigt, wie schnell die verfügbare Liquidität „verbrannt“ wird. Voraussetzung für die Ermittlung ist, dass der operative Cashflow negativ ist.
Berechnung
Wie berechne ich die Cash Burn Rate?
Die Kennzahl wird mit dieser Formel berechnet:
Cash Burn Rate (in Monaten) = Liquide Mittel / Operativer Cashflow
Um die Cash Burn Rate berechnen zu können, benötigt ihr daher eure Gewinn- und Verlustrechnung sowie eure Bilanz. Daraus leitet ihr die Eingangsgrößen ab:
- Liquide Mittel: Kassenstand und die Summe der Kontostände aller kurzfristig zugreifbaren Kontokorrent- und Sparkonten
- Operativer Cashflow: Cash Flow aus dem Ergebnis bereinigt um alle Positionen, für die kein Geld geflossen (z.B.: Veränderung Forderungen, Verbindlichkeiten, Lager etc.)
Der Zielwert sollte konsequent > 9 Monate sein. Idealerweise sind natürlich die operativen Cashflows positiv und die Burn Rate folglich nicht vorhanden.
Beispiel
Beispiel zur Berechnung:
Die Amazing Controlling GmbH hat folgende Positionen in ihrer Summen- und Saldenliste:
| Kontonummer | Bezeichnung | Wert (EUR) |
|---|---|---|
|
1200 |
Bankguthaben |
120.000 |
|
|
Operativer Cashflow |
– 25.000 |
Der Cash Burn Rate lässt sich daraus wie folgt berechnen:
Cash Burn Rate = 4,8 Monate (120.000 / 25.000)
Das Ergebnis von 4,8 Monate zeigt eine sehr geringen Burn Rate. Das Unternehmen kann im Falle der Fortsetzung der negativen Cashflows weniger als fünf Monate bestehen. Folgende Punkte gilt es jedoch zu beachten:
- Offene Posten können Ausreißer bescheren: Wenn ihr in einem Monat hohe offene Forderungen an eure Kunden habt, dann können diese zu negativen Ausreißern in eurer Cash Burn Rate führen.
- Finanzierungen bleiben unberücksichtigt: Gerade für Unternehmen, die eine Finanzierung erwarten, ist eine geringe Cash Burn Rate nicht gefährdend sofern die Erwartetet Finanzierung rechtzeitig eintritt.
Rechner
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Unser Tipp: Controlling-Tools, wie Adam, berechnen Liquiditätskennzahlen automatisiert auf Basis der Buchhaltungsdaten. Probiert es einfach in der kostenfreien Testphase aus.
Tipps zur Optimierung
Wie kann ich den Cash Burn optimieren?
Die Kennzahl kann durch Steigerung des Cashflows erreicht werden.
- Umsätze und Erträge steigern: Pricing anpassen, Akquise, Förderungen, Zuschüsse
- Optimierung der laufenden Kosten: Fixkosten reduzieren, Preise neu verhandeln
- Optimierung Working Capital: Laufzeit Forderungen reduzieren, Zahlungsmanagement optimieren, Lager reduzieren, Anzahlungen fordern
Unser Tipp: In unserem Blogbeitrag Liquidität optimieren haben wir 12 Tipps zur Steigerung deiner Liquidität aufgeschrieben.
