EBIT berechnen: So steuerst du den ehrlichsten aller Gewinne

EBIT berechnen

Folgendes erwartet dich in diesem Beitrag über EBIT berechnen:

Mit Kennzahlen ist es manchmal wie mit Unternehmen: Nur wenige schaffen es zu Weltruhm.  Eine Kennzahl, die es vielleicht besser als alle anderen geschafft hat ist das EBIT.

Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes) bezeichnet das Ergebnis vor Zinsen und Steuern und misst den Erfolg aus dem operativen Betrieb,

In diesem Blogbeitrag nähern wir uns der Königin der Profitabilitätskennzahlen und zeigen wir euch, wie ihr das EBIT berechnen, interpretieren und optimieren könnt.

Wie kann ich mein EBIT berechnen?

Das EBIT (kurz für: Earnings before Interest and Taxes) bezeichnet das Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Es misst den Erfolg aus dem operativen Betrieb. Da es von lokalen Besteuerungen und Zinsregeln unbeeinflusst ist, ist das EBIT die beste Kennzahl für euren operativen Erfolg.

Das EBIT ist eine zeitlose Kennzahl. Sobald ihr eure ersten Belege erhalten oder Rechnungen gestellt habt, habt ihr einen Gewinn oder Verlust erzielt und könnt damit auch euer EBIT berechnen. Das EBIT kann über zwei Wege ermittelt werden:

Die klassische EBIT Berechnung erfolgt Top Down über die Erträge. Hier zieht ihr die betrieblichen  Aufwendungen einer Periode von den Erträgen ab. Finanzergebnis (Zinsen etc.) und Steuern bleiben unberücksichtigt:

 

Top Down EBIT via Erträge = Erträge – betriebliche Aufwendungen

Alternativ könnt ihr euer EBIT auch auf Basis des Periodenergebnisses (Gewinn oder Verlust nach Steuern) ermitteln, indem ihr das Steuer- und Finanzergebnis rückrechnet:

 

Bottom Up EBIT via Ergebnis Periodenergebnis +/- Steuern +/-  Finanzergebnis 

Egal wie ihr das EBIT berechnen wollt, ihr benötigt dazu eure Gewinn- und Verlustrechnung. Daraus leitet ihr die Eingangsgrößen ab:

 
GuV Position Beispiel
+
Umsatzerlöse
Rechnungen an Kunden
+
Bestandsveränderungen
Veränderung Lagerbestand
+
Aktivierte Eigenleistungen
Zur eigenen Verwendung erstelltes Anlagevermögen
+
Sonstige betriebliche Erträge
Zuschüsse, Mieterträge
-
Material und bezogene Leistungen
Materialaufwand, Wareneinkauf, Fremdleistungen
-
Personalaufwand
Löhne, Gehälter inkl. Nebenkosten
-
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Miete, Beratung, Versicherungen, IT etc.
-
Abschreibungen
Abschreibung auf Anlagevermögen
=
EBIT
Ergebnis vor Zinsen und Steuern
+/-
Finanzergebnis
Erträge und Aufwendungen aus Finanzen (z.B.: Zinsen)
+/-
Steuern vom Einkommen und Ertrag
z.B.: Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer
=
Ergebnis nach Steuern
Gewinn oder Verlust nach Abzug Steuern
+/-
Sonstige Steuern
z.B. Grunderwerbsteuer
=
Periodenergebnis
Gewinn oder Verlust

Unser Tipp: Die relevanten Daten, um mit der Gewinn- und Verlustrechnung das EBIT berechnen zu können, bekommt ihr aus der Summen und Saldenliste eures Buchhaltungstools.

Mit dieser Vorlage kannst du dein EBIT auf Basis deiner Erträge und laufenden Aufwendungen ermitteln

EBIT berechnen: Worauf muss ich achten?

Das EBIT ist deswegen so beliebt, da es nicht durch standortspezifische Besteuerung und Zinsen beeinflusst ist und der beste Indikator für das tatsächliche operative Ergebnis eines Unternehmens ist. Nichtsdestotrotz kann das EBIT durch eine ungenaue Buchhaltung stark verzerrt werden. Achtet daher auf folgende Gütekriterien:

Umsätze und sonstige Erträge müssen korrekt abgegrenzt sein

Häufig gehören Umsätze auf einer Rechnung zu mehreren Perioden (z.B.: Jahresrechnung für Software-Abo). Diese müssen in der Buchhaltung periodengenau erfasst sein, damit ihr ein exaktes EBIT berechnen könnt.

Material und Wareneingang muss in Bezug zum Umsatz stehen

Damit ihr ein korrektes EBIT berechnen könnt, darf nur jener Material- und Wareneingang als Aufwand erfasst werden, für die auch ein Umsatz existiert. Die restlichen Eingänge werden als Bestandsveränderungen (Ertrag) und Vorräte (Bilanz) erfasst.

Erfasst die Abschreibung auch unterjährig

Abschreibungen für bereits getätigte Investitionen beeinflussen das EBIT signifikant und sind ein wesentlicher Treiber eures operativen Erfolgs. Daher müssen auch unterjährig die laufenden Abschreibungen auf Anlagevermögen (bestehendes und neues) erfasst sein.

Unser Tipp: Sprecht diese Punkte mit eurer Buchhaltung ab und nehmt euch Zeit, um die Buchhaltungsprozesse hierfür optimal aufzusetzen. Hier findet ihr ein paar Tipps dazu: Buchhaltung optimieren

Was ist ein guter EBIT Wert und wie kann ich mein EBIT optimieren?

Die häufigste Frage zum EBIT lautet: „Was ist ein guter EBIT Wert?“ und die häufigste Antwort darauf lautet „Es kommt darauf an“. Wir trauen uns aber ein bisschen weiter zu gehen:

Wenn ihr eine Zielgröße für euer EBIT berechnen wollt – was wir naturgemäß sehr unterstützen – solltet ihr zwei Fragen beantworten:

Generell könnt ihr aber euch an folgenden Zielwerten orientieren:

EBIT Zielwert = >10% des Umsatzes (für margenintensive Branchen) & >5% des Umsatzes (für mengengetriebene Branchen)

Für das EBIT geht es vor allem um die Optimierung der folgenden Bereiche:

Ertragsseite

Die gesunde und auch spaßige Optimierung des EBIT findet über die Ertragsseite statt. Wir empfehlen folgende Maßnahmen:

Unser Tipp: Unsere Freunde von takeoff PR stellen in ihrem Blog eine Unmenge an wertvollen Impulse für eure Vertriebs- und Marketingaktivitäten bereit.

Aufwandsseite

Der schmerzhaftere, aber häufig rascher umsetzbare Teil der EBIT Optimierung betrifft die Aufwandsseite. Jeder gesparte Euro steigert das EBIT. Wir empfehlen folgende Maßnahmen:

Unser Tipp: Kategorisiert eure Aufwände entlang eurer Wertschöpfungskette um die großen Blöcke zu identifizieren. Wie das geht, lest ihr hier: Wie profitabel sind meine Produkte?

Weiterführende Informationen

sevDesk: Erklärung zum EBIT von unserem Kooperationspartner

Controlling Portal: Erläuterung zu EBIT Kennzahlen

Wir sind neugierig auf eure Erfahrungen!

Wie hat euch dieser Blogbeitrag gefallen? Konntet ihr für euch ein paar hilfreiche und nützliche Informationen mitnehmen? Erzählt es uns in einer E-Mail an [email protected]

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Die wichtigsten Fragen des Beitrags noch mal auf einen Blick

Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes) bezeichnet das Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Die Kennzahl wird aus der Gegenüberstellung der Erträge und Aufwendungen (exklusive Zinsen und Steuern) einer Periode ermittelt. International ist es die am meisten genutzte Kennzahl für den Profitabilitätsvergleich.

Das EBIT berücksichtig lediglich die betrieblichen Aufwendungen und ignoriert das Finanzergebnis (Zinsen etc.) und Steuern. Im Gegensatz dazu bezeichnet das Periodenergebnis den Gewinn oder Verlust nach Abzug aller Aufwendungen inklusive Finanzergebnis und Steuern.

Der Zielwert hängt von der Unternehmensphase und Branche ab. In margenintensiven Branchen (z.B.: Dienstleistungen) liegt der EBIT Zielwert bei > 10%, während in mengenintensiven Branchen bei >5%.

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