Erst verdienen, dann ausgeben! 12 Tipps, wie du deine Liquidität verbessern kannst

Liquidität verbessern

Folgendes erwartet dich in diesem Beitrag über Liquidität verbessern:

Für flüssige Mittel benötigt es nicht immer den teuren Kredit oder Zuschüsse aus der eigenen Tasche. Überraschend viel Liquidität liegt im so genannten Working Capital – also im eigenen Vermögen – begraben.

Damit ihr diesen Schatz ausgraben und eure Liquidität verbessern könnt, stellen wir euch in diesem Beitrag 12 Liquditäts-Booster vor.

Liquidität verbessern: Zahlungseingänge beschleunigen

„Schneller Geld reinholen“ ist die Devise für die Zahlungseingangsseite im Working Capital Management. Je schneller eure Kunden die Rechnungen bezahlen, desto regelmäßiger sind finanzielle Mittel zur Bezahlung eurer eigenen Rechnungen Konto verfügbar. Wir empfehlen euch deswegen folgende Maßnahmen, die eure Liquidität verbessern:

Tipp 1: Regelmäßig und ohne Verzug fakturieren

Es klingt trivial, aber einer der häufigsten Quellen, mit denen ihr eure Liquidität verbessern könnt, steht noch nicht einmal auf Rechnungen. Es sind jene Leistungen, die ihr noch nicht verrechnet habt. Um einen regelmäßigen Zahlungseingang zu generieren, empfehlen wir:

Unser Tipp: Hier findet ihr unsere 5 liebsten Buchhaltungstools, mit denen unter anderem die Rechnungsstellung einfach funktioniert.

Tipp 2: Zahlungsziele und Konditionen auf jede Rechnung schreiben

Häufig werden Rechnungen nicht rechtzeitig bezahlt, weil aus der Rechnung nicht genau hervorgeht, wann und wie diese zu bezahlen sind. Um dies zu vermeiden, verseht jede Rechnung mit folgenden Merkmalen:

Unser Tipp: Vermeidet Formulierungen wie „Zahlbar ab sofort“, sondern macht klar, bis wann die Zahlung erfolgen soll.

Tipp 3: Konsequentes Mahnwesen etablieren

Mahnen ist gerade in unseren Breitengraden noch immer ein schwieriges Thema. Wir  sind der Überzeugung, dass man auch Kunden freundlich, aber konsequent an ihre Zahlungsverpflichtung erinnern darf. Hierzu empfehlen wir:

Unser Tipp: Legt euch fixe E-Mail Vorlagen mit fixen Textbausteinen für die Mahnungen je Mahnstufe an. Ein Buchhaltungstool, wie lexoffice kann euch den Versand auch automatisieren.

Tipp 4: Zahlungen automatisiert einziehen

Eine Möglichkeit, das Problem zu spät zahlender Kunden zu lösen, ist sich gänzlich vom Problem zu lösen. Gerade bei wiederkehrenden gleichen Beträgen, z.B.: Monatslizenzen und Abos, könnt ihr SEPA-Einzüge bzw. Kreditkartenzahlungen als Zahlungsmethoden anbieten und die Zahlung auf Rechnung aus eurem Angebot streichen.

Unser Tipp: Eine Subscription Management Software, wie z.B.: billwerk bieten eine vollständige Automatisierung der Rechnungsstellung und Zahlungsabwicklung an.

Tipp 5: Forderungs­management gegebenenfalls auslagern

Sofern ihr die Zahlungseingänge nicht selbst steuern wollt, gibt es auch die Möglichkeit, diese outzusourcen. Dabei könnt ihr gegen einen prozentualen Abschlag direkt eure Liquidität verbessern. 

Unser Tipp:  Eine umfassende digitale Credit Management Lösung speziell für KMU bieten unsere Freunde von bilendo an.

Liquidität verbessern: Auszahlungen zeitlich optimieren

Im Unterschied zu Großunternehmen besteht gerade bei KMU häufig der Reflex, alle Rechnungen sofort zu bezahlen. Das ist ehrenhaft, aber damit könnt ihr keinesfalls eure Liquidität verbessern. Denn wenn für die Zahlungseingänge die Devise der Beschleunigung gilt, ist es bei den Zahlungsausgängen umgekehrt. Wir empfehlen euch deswegen folgende Maßnahmen, die eure Liquidität verbessern:

Tipp 6: Zahlungsziele der Lieferanten ausnutzen

Einer der einfachsten und wirksamsten Wege zur Steuerung der Auszahlungsseite ist, die Lieferantenrechnungen zum spätestmöglichen Zeitpunkt zu bezahlen und sogenannte „Lieferantenkredite“ auszunutzen. Der spätestmögliche Zeitpunkt ist natürlich nicht die Mahnung, sondern das Rechnungsdatum der Lieferantenrechnung. Hierzu empfehlen wir:

Unser Tipp: Unser Integrationspartner domonda hat Best Practices zum Erstellung von Zahlungs-Files zusammengefasst: Best Practices Zahlungs-XMLs

Tipp 7: Skonto ausnutzen

Es klingt widersprüchlich, aber die Ausnutzung der Lieferantenkredite muss immer gegen die Skontobedingungen der Lieferanten abgewogen werden. Wenn euch ein Lieferant bei Zahlung innerhalb von 3 Werktagen ein paar Prozent Skontoabzug „schenkt“, dann kann das bei größeren Rechnungsbeträgen vorteilhafter sein, als Zahlungsziele auszunutzen.

Unser Tipp:  Verhandelt mit großen Lieferanten Skontobedingungen und schafft euch Liquiditätsspielraum – z.B.: ein Tagesgeldkonto – und diese auch zu nutzen. 

Tipp 8: Lagerbestand reduzieren

Bei Produktions- und Handelsunternehmen ist häufig viel Geld in Form von Vorräten „gebunden“. Daher kann es sinnvoll sein, die Vorräte im Lager zu reduzieren und eine konsequente Lageroptimierung zu etablieren. Hier müsst ihr die Vorteile auf der Liquiditätsseite gegen ein eventuelles Risiko in eurer Lieferkette abwägen. Hierzu empfehlen wir:

Unser Tipp: Etabliert für euer Working Capital Management eine laufende Lagerbewertung, die euch den Lagerstand monatlich analysieren lässt. Wie das funktioniert, haben wir hier für euch aufgeschrieben: Monatsgenaues Working Capital

Liquidität verbessern: Liquiditätsspielraum schaffen

Unabhängig von der Optimierung der Zahlungsströme, die eure Liquidität verbessern wird, gibt es auch im laufenden Betrieb eine Vielzahl an Maßnahmen zur Schaffung von Liquiditätsspielraum. Der Blick sollte dabei nach innen und nach außen gerichtet sein. Wir empfehlen euch folgende Maßnahmen, die eure Liquidität verbessern:

Tipp 9: Kreditlinie an das Geschäft anpassen

Bankkredite sind sehr effektive Mittel zur Schaffung von Liquiditätsspielraum, aber eben auch Fremdmittel, die viel Geld kosten. Als Controller beharren wir  auf der „goldenen Bilanzregel“ und empfehlen:

Unser Tipp: Bereitet für die Verhandlung mit der Bank eine integrierte Planung eurer Profitabilität und Liquidität, aus der die benötigte Kreditlinie klar erkennbar ist, vor.

Tipp 10: Eigenkapitalbasierte Finanzierung

Ein wesentliches Ziel in der langfristigen Finanzierung von Unternehmen ist nicht nur, dass ihr eure Liquidität verbessern könnt sondern auch die Steigerung der finanziellen Unabhängigkeit. Dazu eignet sich eine eigenkapitalbasierte Finanzierung. Folgende Möglichkeiten habt ihr dazu:

Unser Tipp:  Wie ihr euer Eigenkapital berechnen und optimieren könnt, haben wir in unserem Blog aufgeschrieben: Eigenkapital berechnen

Tipp 11: Laufende Kosten optimieren

Die einfachste und schwierigste Form, mit der ihr eure Liquidität verbessern könnt ist einfach: „Weniger ausgeben“.

Verschafft euch daher einen regelmäßigen über die laufenden Kosten und prüft konsequent Möglichkeiten, diese zu senken. Es sollte hier keine „heiligen Kühe“ geben, auch Preise mit Dienstleistern können nachverhandelt werden und die Einholung von Konkurrenzangeboten kostet in den meisten Fällen auch nichts.

Unser Tipp: Etabliert für euer Working Capital Management eine laufende Lagerbewertung, die euch den Lagerstand monatlich analysieren lässt. Wie das funktioniert, haben wir hier für euch aufgeschrieben: Monatsgenaues Working Capital

Tipp 12: Investitionen auf Notwendigkeit prüfen

Gerade wenn der finanzielle Spielraum eng ist, solltet ihr bei jeder anstehenden Investition prüfen, ob diese akut oder strategisch relevant ist. Falls nicht, dann kann man diese im Zweifel auch verschieben..

Unser Tipp:  Zur zeitlichen Schonung der Liquidität könnt ihr für Investitionen flexiblere Varianten wie Leasing oder Mietmodelle als Alternative in Erwägung ziehen.

Weiterführende Informationen

creditshelf: Tipps und Tricks zur Liquiditätssicherung vom Kreditfinanzierer

COMMITLY: Gesammelte Werke rund um die Liqudität von unserem Cash Management Partner

Wir sind neugierig auf eure Erfahrungen!

Wie hat euch dieser Blogbeitrag gefallen? Konntet ihr für euch ein paar hilfreiche und nützliche Informationen mitnehmen? Erzählt es uns in einer E-Mail an [email protected]

Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag wurde ursprünglich im April 2020 veröffentlicht und wurde aktualisiert, um ihn umfassender zu gestalten.

 

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Die wichtigsten Fragen des Beitrags noch mal auf einen Blick

Die Liquidität beschreibt die Fähigkeit von Unternehmen, zu jederzeit ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Um dies zu erreichen, müssen ausreichend liquide Mittel in Form von Guthaben auf Bankkonten oder Bargeld verfügbar sein.

Die Liquidität kann entweder durch Optimierung des Working Capitals – schnellere Kundenzahlungen und Ausnutzen der Lieferantenkredite – oder durch interne bzw. externe Finanzierung verbessert werden.

Deine Liquidität ergibt sich aus der Summe deiner kurzfristig verfügbaren Bankguthaben bzw. Kassenguthaben abzüglich der kurzfristigen Verbindlichkeiten.

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