Forecasting: Wie du eine Prognose für dein Unternehmen erstellst

forecasting

Folgendes erwartet dich in diesem Beitrag über Forecasting:

Forecasting ist ein Planungsinstrument, das eine unterjährige Prognose der Geschäftsentwicklung ermöglicht. Ziel ist es, frühzeitig Informationen zu generieren, um proaktiv Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung setzen zu können. 

Das Forecasting setzt auf verfügbaren Ist-Daten auf und ergänzt diese um Prognosewerte für die wichtigsten Geschäftstreiber. Bei der Erstellung des Forecast gilt: kaufmännische Vorsicht > Prinzip Hoffung!

In diesem Beitrag zeigen wir euch, wie ihr euer Forecasting anhand von drei einfachen Prinzipien optimieren könnt. 

Was ist Forecasting?

Ein Forecast für Unternehmen ist nichts Anderes als die Wettervorhersage: Wie beim Wetter, will man beim Forecasting eine möglichst realitätsnahe Vorhersage der zukünftigen Geschäftsentwicklung erwirken. Im Unterschied zum Budget, werden für Forecasting Informationen aus dem laufenden Geschäftsjahr genutzt.

Ziel ist, frühzeitig Informationen über die erwartete Geschäftsentwicklung zu generieren, um proaktiv Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung oder Abwehr von Risiken setzen zu können.

Reichweite des Forecasting

In Bezug auf die Reichweite gibt es zwei Varianten von Forecasts:

Die folgende Grafik zeigt die Zusammenhänge zwischen den Forecast-Varianten:

Forecasting_Reichweite

Unser Tipp: Macht euren Forecast rollierend und plant immer 12 Monate im Voraus. So habt ihr immer einen guten Blick.

Wie viele Forecasts sind sinnvoll?

Es gibt keinen „richtigen Zeitpunkt“ für den Forecast. Jeder Zeitpunkt ist besser, als keinen zu machen. Wir empfehlen jedoch zumindest zwei Forecasts pro Jahr zu machen:

Forecast 1: Das erste Forecasting führt ihr nach dem ersten Quartal durch. Zu diesem Zeitpunkt habt ihr ein Bild über die r Entwicklung bekommen und könnt einschätzen, wo die Reise hingehen wird.

Forecast 2: Nach dem dritten Quartal ist ein guter Zeitpunkt für das zweite Forecasting. Hier könnt ihr sehr gut einschätzen, wie sich euer Geschäft entwickeln wird und kann auch schon einmal in das Folgejahr „hineinschauen“ (z.B.: die ersten sechs Monate des Folgejahres).

Unser Tipp: Wenn ihr euren Forecast 2 gleich bis Ende des folgenden Wirtschaftsjahres streckt, habt ihr eine gute Grundlage für die Erstellung eures Budgets.

Mit dieser Vorlage kannst du schnell und einfach einen Forecast für dein Unternehmen ersteleln

1. Forecasting setzt auf Ist-Daten auf

Für das Forecasting werden bekannte Daten aus dem laufenden Geschäftsjahr herangezogen. Wenn ihr euren Forecast im April durchführt, setzt diesen auf den Ist-Werte aus der Buchhaltung für Januar bis März auf. 

Mit den bekannten Ist-Daten habt ihr einerseits eine Bestandsaufnahme des aktuellen Jahres und eine fundierte Grundlage, mit der ihr einfacher die laufenden Umsätze und Kosten fortschreiben könnt.

Unser Tipp: Sofern ihr auch brauchbare Vorjahreswerte zur Verfügung habt, nutzt diese ebenfalls für den Forecast, um etwaige saisonale Effekte bei Umsätzen und Kosten abgleichen zu können.

2. Forecasting fokussiert auf die Geschäftstreiber

Forecasting soll keine langwierige Aufgabe sein. Verliert euch daher nicht im Detail, sondern fokussiert euch auf die wesentlichen Geschäftstreiber. Diese sind je nach Geschäftsmodell unterschiedlich, lassen sich jedoch in vier Cluster einteilen, nach denen ihr euren Forecast ausrichten könnt:

Umsatz

Variable Kosten

Fixe Kosten

Liquidität

Unser Tipp: Alle zum Thema Forecasting der Liquidtät findet ihr hier: Liquidität forecasten

3. Forecasting basiert auf kaufmännischer Vorsicht

Ein Forecast basiert nicht auf der „Hoffnung auf Sonnenschein“, sondern will ein realistisches bis pessimistisches Zukunftsbild geben. Macht daher bei der Durchführung des Forecasting einen „Reality Check“ und geht folgende Fragen durch:

Unser Tipp: Macht euer Forecasting für zumindest zwei Szenarien, eines davon sollte ein „pessimistic case“ sein. Definiert auch hierfür  Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung.

Fazit: Just Forecast it

Ein schönes Zitat, dessen Urheber nicht ganz eindeutig ist, lautet: „Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen“. Das stimmt sicher, dennoch wollen wir euch ermutigen, den Scheinwerfer anzumachen und mit dem Forecasting mutigen, realistischen Blick in die Zukunft zu werfen. Wir garantieren, ihr werdet von der Übung profitieren.

Weiterführende Informationen

Haufe: Definition, Methoden und Kennzahlen sowie Excel-Tipps

Controlling verstehen: Video-Erklärung zu Definition, Methoden und Einsatzgebiete von Forecasting

Wir sind neugierig auf eure Erfahrungen!

Wie hat euch dieser Blogbeitrag gefallen? Konntet ihr für euch ein paar hilfreiche und nützliche Informationen mitnehmen? Erzählt es uns in einer E-Mail an [email protected]

Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag wurde ursprünglich im Juni 2020 veröffentlicht und wurde aktualisiert, um ihn umfassender zu gestalten.

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Die wichtigsten Fragen des Beitrags noch mal auf einen Blick

Der Forecast ermöglicht eine unterjährige Prognose der Ziel- bzw. Budgeterreichung. Damit können frühzeitig Handlungsbedarfe erkannt und Maßnahmen zur Schließung von Lücken zu den Zielwerten gesetzt werden. 

Für das Forecasting nutzt du die verfügbaren Ist-Daten des aktuellen Geschäftsjahres und ergänzt diese um Prognosen für die wichtigsten Geschäftstreiber (z.B.: Umsatz, Kosten, Liquidität).

Es gibt keine Regeln für die Häufigkeit für Forecasting. In der Regel gelten zwei Forecasts pro Jahr als Mindestempfehlung. Diese werden meist zum Quartalsende durchgeführt.

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