Days Payables Outstanding
Die Days Payables Outstanding sind eine Kennzahl des Working Capital Managements. Sie zeigen die durchschnittliche Zahlungsdauer der Eingangsrechnungen an eure Lieferanten.
Kennzahlensteckbrief:
Definition
Was sind die Day Payables Outstanding?
Das Working Capital (auch Betriebsvermögen) ist eine zentrale Größe der Bilanz und zeigt, wie viel an schnell verfügbaren Finanzmitteln für die Abwicklung des Tagesgeschäfts verfügbar ist. Es gilt: je höher das Working Capital, desto stärker eure finanzielle Flexibilität.
Ein wesentlicher Hebel zur Optimieren des Working Capitals ist die Optimierung der Zahlungsausgänge. Die Bemessung erfolgt über die Days Payables Outstanding (abgekürzt DPO). Sie ermitteln das durchschnittliche Zahlungsziel an eure Lieferanten anhand der externen Kosten und durchschnittlichen Verbindlichkeiten.
Berechnung
Wie berechne ich die Days Payables Outstanding?
Die Kennzahl wird mit dieser Formel berechnet:
DPO = (Lieferantenverbindlichkeiten / Lieferantenkosten) * 365
Um diese Kennzahl berechnen zu können, benötigt ihr daher eure Gewinn- und Verlustrechnung sowie eure Bilanz. Daraus leitet ihr die beiden Eingangsgrößen ab:
- Lieferantenkosten: Alle laufenden Kosten, für die ihr Rechnungen von externen Lieferanten erhält: Material, Waren, Fremdleistungen und sonstige betriebliche Aufwendungen.
- Forderungen aus Lieferungen & Leistungen:: Summe der offenen Kundenforderungen.
Der Zielwert sollte so bemessen sein, dass die Days Sales Outstanding im Idealfall nicht geringer als die Zahlungsziele auf den Lieferantenrechnungen sein.
Beispiel
Beispiel zur Berechnung:
Die Amazing Controlling GmbH hat ein einheitliches Zahlungsziel von 30 Tagen auf ihren Kundenechnungen und hat folgende Positionen in ihrer Summen- und Saldenliste:
| Bezeichnung | Wert Jahresanfang (EUR) | Wert Jahresende (EUR) |
|---|---|---|
|
Verbindlichkeiten Lieferanten |
84.000 |
96.000 |
|
Summe Lieferantenkosten |
|
850.000 |
Die Days Payables Outstanding lassen sich daraus wie folgt berechnnen:
DPO = 39 Tage (84.000 + 96.000)/2 = 90.000 / 850.000 *365 = 39
Das Ergebnis von 39 Tagen ist höher als das Zahlungsziel auf den Kundenrechnungen. Das ist im Sinne des Cash Managements positiv, denn die Einzahlungen der Kunden gehen schneller ein als die Auszahlungen an Lieferanten ausgehen. Folgende Punkte gilt es jedoch zu beachten:
- Ausreißer verfälschen den Durchschnitt: Die DPO sind eine Durchschnittsbetrachtung und können durch einzelne Ausreißer stark verzerrt werden. Es lohnt sich daher auch selektiv in die Tiefe zu gehen und einzelne Lieferanten zu bewerten.
- Netto oder Brutto angleichen: Die Lieferantenkosten werden netto ausgewiesen, während die Verbindlichkeiten brutto dargestellt werden. Um dies auszugleichen, müsst ihr bei den steuerpflichtigen Lieferantenkosten die Vorsteuer hinzurechnen und diese brutto ausweisen.
- Es muss kein Jahreswert sein: Im Beispiel wird die Berechnung für ein Jahr gezeigt. Ihr könnt die Kennzahl aber genauso gut monatlich oder quartalsweise ausweisen, indem ihr die Periodenwerte heranzieht und diese mit dem gewählten Zeitraum multipliziert.
Rechner
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Unser Tipp: Controlling-Tools, wie Adam, berechnen Liquiditätskennzahlen automatisiert auf Basis der Buchhaltungsdaten. Probiert es einfach in der kostenfreien Testphase aus.
Tipps zur Optimierung
Wie kann ich die Days Payables Outstanding optimieren?
Die Kennzahl kann durch Steigerung eurer Umsätze und Beschleunigung eurer Zahlungseingänge verbessert werden.
- Zahlungsausgänge zeitlich anpassen: Zahlungsziele ausnutzen, ggf. neu vereinbaren
- Skonto nutzen:Skonto zur allgemeinen Kostenreduktion nutzen
- Laufende Kosten reduzieren: Alle Maßnahmen zur Kostenreduktion (Preise und Mengen)
Unser Tipp: In unserem Blogbeitrag Erst verdienen, dann ausgeben haben wir 12 Tipps für euch aufgeschrieben, wie ihr eure Liquidität kontinuierlich verbessern könnt.
Weiterführende Informationen
Controlling Portal: Umfassende Erläuterung und Beispiele für Working Capital Management
