Halten oder zahlen? Die optimale Strategie zur Gewinnverwendung

Gewinnverwendung
Folgendes erwartet dich in diesem Beitrag zur Gewinnverwendung:
Ein erfolgreiches Geschäftsjahr beginnt mit Optimismus und endet mit einem Gewinn. Dazwischen steht die Frage der Gewinnverwendung. Zwischen Rücklagenbildung, Liquiditätssicherung und Ausschüttung ist vieles möglich, aber nicht alles sinnvoll.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du als GmbH Geschäftsführer die Gewinnverwendung optimal steuerst – im Interesse von Liquidität, Stabilität und Eigentümerinteressen.

Gewinnverwendung ist Chefsache, oder?

Jetzt hast du also mit deiner GmbH Gewinn gemacht und kannst frei entscheiden, was damit passiert. Leider läuft es nicht so, denn es sind bei der GmbH eine ganze Reihe von Regeln zu beachten. Für jetzt gehen wir davon aus, dass folgende Prinzipien erfüllt sind:

Alle Infos zu diesen möglichen Fallstricken findest du in diesem Video:

Denn strategisch gesehen ist die Gewinnverwendung natürlich Chefsache, denn:
Es gilt also, wie immer im Unternehmertum eine gut Balance zwischen Sicherheit und Rendite zu finden.

Pro Tipp:  Sprich vor jeder geplanten Gewinnausschüttung unbedingt mit deiner Steuerberatung zur Absicherung und zur Optimierung.

Wie viel Gewinn sollte im Unternehmen bleiben?

Meine allgemeine Empfehlung für die Gewinnausschüttung ist mit Quoten zu arbeiten. Grundsätzlich halte ich mich an die klassische 50-50 Quote. Das heißt:

Belasse 50% der Gewinne im Unternehmen und nutze diese für die Stabilisierung deiner Liquidität und Investitionen in die Weiterentwicklung deines Unternehmens.

Jedoch müssen wir hier etwas spezifischer sein, denn diese Quote hängt von drei Faktoren ab:

Wenn die Cash Reserve gering ist, dann empfehle ich dir wärmstens den Gewinn im Unternehmen zu belassen, um dich abzusichern. Ebenso gilt das für anstehende Investitionen, oder wenn ihr schon in eurem Forecast merkt, dass die Zahlen in diesem Jahr schlechter werden.

Grundsätzlich kannst du also folgende Quoten für die Gewinnverwendung als Basis für deine Entscheidung heranziehen:
Gewinnverwendung
Diese Verteilung sorgt für Stabilität, Flexibilität und Motivation der Gesellschafter und Mitarbeitenden.

Pro Tipp: Erstelle jährlich eine Szenario Planung, in der du die Optionen der Gewinnverwendung und die Effekte für Gewinn, Steuern und Liquidität durchspielst.

Fazit: Gewinnverwendung ist Strategie, nicht Routine

Die Verlockung ist groß, hohe Gewinne schnell auszuschütten. Doch kluge Unternehmer nutzen den Gewinn als strategisches Instrument. Sie behalten immer mindestens 50% in ihrem Unternehmen und greifen nie die Substanz des Unternehmens für Gewinnausschüttungen an.
Stelle dir also bei der Gewinnverwendung nicht nur die Frage: Was wollen wir uns auszahlen? sondern vielmehr: Was wollen wir mit dem Unternehmen noch erreichen?

Weiterführende Informationen

Juhn Partner: Tipps zur Gewinnausschüttung für Deutschland

Jagersberger Steuerberatung: Tipps zur Gewinnausschüttung für Österreich

Wir sind neugierig auf eure Erfahrungen!

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Die wichtigsten Fragen des Beitrags noch mal auf einen Blick

Die optimale Gewinnverwendung hängt von deinen Sicherheiten ab. Als Faustregel gilt:

  • Mindestens 50% als Cash Reserve im Unternehmen belassen
  • Maximal 40% ausschütten
  • 10% für Rücklagen und variablen Boni
Die Grundlage für die Gewinnausschüttung in der GmbH ist der verfügbare Bilanzgewinn, also alle Gewinne und Verluste deines Unternehmens, die noch nicht ausgeschüttet wurden.
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