Rentabilität berechnen: Die Vermessung des Erfolgs

Rentabilität berechnen

Folgendes erwartet dich in diesem Beitrag über Rentabilität berechnen und optimieren:

Die Rentabilität (auch Rendite) umfasst eine ganze Reihe von Kennzahlen, die sich mit der großen Frage beschäftigen: Wie erfolgreich ist mein Unternehmen?

Zugegeben, die Betrachtung des Erfolgs ist im Falle der Rentabilitätskennzahlen ausschließlich finanzbasiert und legt keinerlei Wert auf andere Erfolgsfaktoren. Dennoch bietet die Rentabilität eine sehr gute Einschätzung und Benchmarks.

In diesem Beitrag zeigen wir euch, wie ihr die wichtigsten Kennzahlen Rentabilität berechnen könnt und liefern Ansatzpunkte zur Optimierung.

Rentabilität berechnen: Was benötige ich dafür?

Alle Kennzahlen der Rentabilität haben eines gemeinsam: Sie setzen eine Gewinnkennzahl (aus der Gewinn- und Verlustrechnung, GuV) mit einer Kapitalkennzahl (aus der Bilanz) miteinander ins Verhältnis.

 Damit ihr eure eure Rentabilität berechnen könnt, benötigt ihr demnach eine wohl gepflegte Buchhaltung, aus der ihr die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Bilanz ableiten könnt.

Unser Tipp: Über die Summen- und Saldenliste erhält ihr alle Informationen, die ihr für die relevanten Berichte benötigt. Controlling Tools, wie Adam, automatisieren die Erstellung von GuV und Bilanz automatisieren.

Struktur der GuV für Rentabilitätsberechnung

GuV Position Beispiel
+
Umsatzerlöse
Rechnungen an Kunden
+
Bestandsveränderungen
Veränderung Lagerbestand
+
Aktivierte Eigenleistungen
Zur eigenen Verwendung erstelltes Anlagevermögen
+
Sonstige betriebliche Erträge
Zuschüsse, Mieterträge
Material und bezogene Leistungen
Materialaufwand, Wareneinkauf, Fremdleistungen
Personalaufwand
Löhne, Gehälter inkl. Nebenkosten
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Miete, Beratung, Versicherungen, IT etc.
Abschreibungen
Abschreibung auf Anlagevermögen
=
EBIT
Ergebnis vor Zinsen und Steuern
+/-
Finanzergebnis
Erträge und Aufwendungen aus Finanzen (z.B.: Zinsen)
+/-
Steuern vom Einkommen und Ertrag
z.B.: Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer
=
Ergebnis nach Steuern
Gewinn oder Verlust nach Abzug Steuern
+/-
Sonstige Steuern
z.B. Grunderwerbsteuer
=
Periodenergebnis
Gewinn oder Verlust

Struktur der Bilanz für Rentabilitätsberechnung

Position Inhalt
A.
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen, Finanzanlagen
B.
Umlaufvermögen
Working Capital Bestandteile
Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, (Un-)fertige Waren
Forderungen
an Kunden, Steuern, sonstige
Kasse & Bankguthaben
Verfügbares Guthaben auf Bankkonten und in der Handkasse
C.
Aktive Rechnungsabgrenzungen
Bezahlte Aufwendungen, die wirtschaftlich in das Folgejahr gehören
=
Summe Aktiva
A. + B. + C.
A.
Eigenkapital
Stammkapital, Kapital-/Gewinnrücklagen, Gewinn-/Verlustvortrag, Periodenergebnis
B.
Rückstellungen
für Abfertigungen, Pensionen, Steuern etc.
C.
Verbindlichkeiten
an Lieferanten, Steuer, Sozialversicherungen, sonstige
D.
Passive Rechnungsabgrenzungen
Erhaltene Zahlungen für Erträge, die wirtschaftlich in das Folgejahr gehören
=
Summe Passiva
A. + B. + C. + D.

Mit diesen beiden Berichten, habt ihr die ideale um die wichtigsten Kennzahlen für die Rentabilität berechnen zu können.

1. Umsatzrentabilität

Wieviel verdiene ich mit einem Euro Umsatz? Das ist die Gretchenfrage der Produktivität. Die Antwort darauf kann in der Umsatzrentabilität gefunden werden. Ihr könnt diese Rentabilität sehr einfach aus der GuV berechnen und daraus Optimierungen ableiten.

Definition und Berechnung

Die Umsatzrentabilität zeigt den Anteil des erzielten Gewinns am Umsatz an. So könnt ihr diese Rentabilität berechnen:

Umsatzrentabilität = (Gewinn / Umsatz) * 100

Quelle und Benchmark

Maßnahmen zur Verbesserung der Umsatzrentabilität

Unser Tipp: Hier kannst du deine Umsatzrentabilität berechnen.

2. Eigenkapitalrentabilität

Wie wirtschaftlich ist das Kapital eingesetzt? Diese Frage stellen sich Gründer:innen und Kapitalgeber:innen mehr oder weniger regelmäßig. Die Eigenkapitalrentabilität ist liefert die zahlenbasierte Antwort darauf. Ihr könnt diese Rentabilität aus GuV und Bilanz berechnen:

Definition und Berechnung

Die Eigenkapitalrentabilität (auch Return on Equity) zeigt den Anteil des Gewinns am Eigenkapital an. So könnt ihr diese Rentabilität berechnen:

Eigenkapitalrentabilität = (Gewinn / Eigenkapital) * 100

Quelle und Benchmark

Maßnahmen zur Verbesserung der Umsatzrentabilität

Unser Tipp: Hier kannst du deine Eigenkapitalrentabilität berechnen.

3. Gesamtkapitalrentabilität

Wieviel bekomme ich für einen investierten Euro zurück? Das klingt zwar wie eine klassische Aktien-Fragenstellung, ist aber für alle Unternehmen relevant. Schließlich habt ihr ja auch „Aktien“ in euren Unternehmen. Die Antwort auf diese Frage liefert die Gesamtkapitalrentabilität . Ihr könnt diese Rentabilität aus GuV und Bilanz berechnen:

Definition und Berechnung

Die Gesamtkapitalrentabilität (auch Return on Investment) zeigt den Anteil des Gewinns am gesamten verfügbaren Kapital an. So könnt ihr diese Rentabilität berechnen:

Return on Investment = (Gewinn / Gesamtkapital) * 100

Quelle und Benchmark

Maßnahmen zur Verbesserung der Umsatzrentabilität

Unser Tipp: Hier kannst du deine Gesamtkapitalrentabilität berechnen.

4. Return on Capital Employed

Nun kommen wir zur Kür und diese ist im Falle der Rentabilität der Return on Capital Employed (ROCE). Diese Kennzahl zeigt, wieviel Gewinn ihr für euer eingesetztes Kapital erwirtschaftet. Damit sagt es euch wie effizient, ihr euer langfristiges Kapital eingesetzt habt.  Ihr könnt diese Rentabilität aus GuV und Bilanz berechnen:

Definition und Berechnung

Der Return on Capital Employed zeigt den Anteil des EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) am langfristigen, eingesetzten Kapital (auch Capital Employed) an. So könnt ihr diese Rentabilität berechnen:

Return on Capital Employed = (EBIT / Eingesetztes Kapital) * 100

Folgende Bestandteile gehören zum eingesetzten Kapital:

Quelle und Benchmark

Maßnahmen zur Verbesserung der Umsatzrentabilität

Rentabilität berechnen: Mit Maß und Ziel

Die Rentabilität ist für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit und Produktivität unerlässlich. 

Jedoch muss berücksichtigt werden, dass gerade Bilanzdaten unterjährig teilweise nicht vollständig sind, da eine vollständige Bilanz bei KMU in der Regel nur einmal im Jahr gemacht wird. Außerdem können die Werte gerade in dynamischen, wachsenden Unternehmen stark variieren.

Daher empfehlen wir, dass ihr die Rentabilität regelmäßig berechnen und auch analysieren solltet, euch aber nicht an starren Zielwerten verbeißt. Controlling ist ja nun mal doch eine dynamische Wissenschaft.

Weiterführende Informationen

lexoffice: Übersicht zur Ermittlung der Rentabilität eines Unternehmens von unserem Integrationspartner

Controlling verstehen: Video mit Erklärung und Beispiel zum ROCE

Wir sind neugierig auf eure Erfahrungen!

Wie hat euch dieser Blogbeitrag gefallen? Konntet ihr für euch ein paar hilfreiche und nützliche Informationen mitnehmen? Erzählt es uns in einer E-Mail an [email protected]

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Die wichtigsten Fragen des Beitrags noch mal auf einen Blick

Rentabilität ist eine Sammelbegriff für Kennzahlen, die den wirtschaftlichen Erfolg messen. In der Regel erfolgt das durch das Verhältnis einer Gewinngröße mit einer Kapitalgröße.

Die Klassiker unter den Rentabilitätskennzahlen sind: Umsatzrentabilität, Eigenkapital- und Gesamtkapitalrentabilität sowie Return on Capital Employed.

Die Rentabilität kann in der Regel durch gewinnsteigernde Maßnahmen (Umsatz erhöhen, Kosten senken) oder Kapitaloptimierung (z.B.: Verbindlichkeiten reduzieren) erreicht werden.

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