Stückdeckungsbeitrag
Der Stückdeckungsbeitrag ist eine Profitabilitätskennzahl. Er zeigt den Beitrag eines Produktes oder Services zum Unternehmenserfolg. Damit bewertet er die Wirtschaftlichkeit der Geschäftsmodelle.
Kennzahlensteckbrief:
Definition
Was ist der Stückdekungsbeitrag?
Jedes Unternehmen verkauft entweder Produkte oder Dienstleistungen. Bei der Herstellung der Produkte entstehen variable Kosten, wie beispielsweise Einkauf von Material, externe Dienstleistungen. Demnach muss die Preisgestaltung eurer Services so gestaltet sein, dass nach Abzug dieser direkten Kosten ausreichend Mittel zur Deckung der sonstigen Kosten im Unternehmen bleiben. Es gilt: Je höher der Gewinn auf eure Services, desto mehr bleibt für die Deckung der Fixkosten.
Der Stückdeckungsbeitrag zeigt die Differenz zwischen Umsatz und variablen Kosten für ein Produkt oder einen Service. Damit ermöglicht er eine exakte Profitabilitätsanalyse und bietet die Grundlage für Entscheidungen zur Preisgestaltung und Kostenoptimierung.
Berechnung
Wie berechne ich den Stückkostenbeitrag?
Die Kennzahl wird mit dieser Formel berechnet:
Stückkostenbeitrag = Umsatz je verkaufter Einheit – variable Kosten je verkaufter Einheit
Um diese Kennzahl berechnen zu können, benötigt ihr eine Kostenrechnung, die im Ergebnis in eine Deckungsbeitragsrechnung mündet. Daraus leitet ihr die Eingangsgrößen ab:
| Position | Gesamt | Produkt 1 | Produkt 2 | |
|---|---|---|---|---|
|
|
Umsatz |
100.000 EUR |
60.000 EUR |
40.000 EUR |
|
- |
Variable Kosten |
30.000 EUR |
20.000 EUR |
10.000 EUR |
|
= |
Deckungsbeitrag |
70.000 EUR |
40.000 EUR |
30.000 EUR |
|
- |
Fixkosten |
60.000 EUR |
|
|
|
= |
Periodenergebnis |
10.000 EUR |
|
|
Der Zielwert muss für jedes Produkt auf jeden Fall positiv sein und über alle Produkt die Fixkosten übersteigen. Damit ergibt sich ein Wert von 5-10% als die Fixkosten. Dies bedeutet, dass euch eine Gewinnmarge von 5-10% von den Umsatzerlösen bleibt.
Beispiel
Beispiel zur Berechnung:
Die Amazing Controlling GmbH hat folgende Daten in ihrer Kostenrechnung:
| Produkt 1: Daten pro verkaufter Einheit | Wert (EUR) |
|---|---|
|
Verkaufspreis |
250 EUR |
|
Anteil Fremdleistungen (z.B.: Outsourced Services, Server-Kosten, Transport) |
30% |
|
Waren- und Material |
30 EUR |
|
Direkt zurechenbare interne Personalkosten |
45 EUR |
Der Stückdeckungsbeitrag lässt sich daraus wie folgt berechnen:
Stückdeckungsbeitrag = 100 EUR oder 40% (250 – (250*0,3) – 30 – 45)
Das Ergebnis von 40% zeigt, dass Produkt einen deutlich positiven Stückdeckungsbeitrag erzielt und mit entsprechender Verkaufsmenge einen guten Beitrag zur Fixkostendeckung liefert. Folgende Punkte sind dabei zu beachten:
- Deckungsbeitrag ist keine Marge: Der Deckungsbeitrag beinhaltet die Vollkosten eures Produktes. Die Bruttomarge dient nur der Annäherung daran. Sie beinhaltet keine interne Personalkosten und etwaige Abschreibungen.
- Nur exakt zurechnbare Kosten berücksichtigen: Es dürfen nur direkt zuordenbare Kosten den Produkten zugerechnet werden. Schlüsselungen auf Basis von Prozentsätzen verzerren das Ergebalknis und sind zu vermeiden.
- Material- und Wareneingang muss in Bezug zum Umsatz stehen: Es darf nur jener Material- und Wareneingang erfasst werden, für die auch ein Umsatz existiert. Die restlichen Eingänge werden als Bestandsveränderungen (Ertrag) und Vorräte (Bilanz) erfasst.
Rechner
Berechne deinen Stückdeckungsbeitrag
Berechne deinen Stückdeckungsbeitrag mit unserem interaktiven Rechner:
Unser Tipp: Controlling-Tools, wie Adam, berechnen Deckungsbeiträge automatisiert auf Basis der Buchhaltungsdaten. Probiert es einfach in der kostenfreien Testphase aus.
Tipps zur Optimierung
Wie kann ich den Stückdeckungsbeitrag optimieren?
Die Kennzahl kann durch Preissteigerungen oder Kostenoptimierungen erreicht werden.
- Preise erhöhen: Produktvarianten einführen, Preise anpassen
- Wareneinsatz optimieren: Reduktion des Wareneinsatzes, Effizienzen in der Produktherstellung und Logistik prüfen
- Anteil Fremdleistungen reduzieren: Profitabilität mit Fremdleistungsanteil prüfen, Insourcing unprofitabler Aktivitäten
Unser Tipp: In unserem Blogbeitrag Kostenstellen, Kostarten, Kostenträger haben wir die wichtigsten Tipps zur Entwicklung einer Kostenrechnung aufgeschrieben.
Weiterführende Informationen
huspot: Pricing und Marge: Gibt es den perfekten Verkaufspreis?
Controlling Portal: Grundlagen der Kostenrechnung
