30% Gewinn! Mit diesen 4 Benchmarks machen die besten Dienstleister noch mehr Gewinn. 

Mehr Gewinn

Folgendes erwartet dich in diesem Beitrag zu mehr Gewinn für Dienstleister:

Viele Geschäftsführende von Dienstleistungsunternehmen sagen zu mir: „Ich kann in meinem Unternehmen nichts mehr optimieren.“ Die Wette nehme ich jedes Mal gerne an. Denn mit den richtigen Maßnahmen gibt es für Dienstleister immer etwas zu optimieren und immer mehr Gewinn zu erreichen.
In diesem Beitrag gebe ich dir einen Einblick in die 4 Benchmarks nach denen die Top Performer Dienstleister viel mehr Gewinn als ihre Konkurrenten schaffen. Das Ganze ohne Steuertricks, sondern nur mit Performance Management.

Die 4 Benchmarks der Top Performer für mehr Gewinn

Wenn du mit deinem Unternehmen mehr Gewinn machen willst, kannst du das über zwei Wege erreichen: Mehr Sales oder Weniger Kosten.

Beide Wege führen zu mehr Gewinn und am besten kombinierst du sie, indem du deine Gewinn- und Verlustrechnung an jedem möglichen Punkt optimierst. Das sind die 4 Benchmarks:

Hebel #1: Delivery Marge > 60%

Der erste Hebel, mit dem du mehr Gewinn erreichst in jedem Dienstleistungs-Business ist über die Marge. Wir schauen uns hier aber nicht die klassische Bruttomarge an. Für Dienstleistungsunternehmen ist die Delivery Marge viel interessanter, da sie auch die internen Personalkosten für die Leistungserbringung berücksichtigt.

Die Delivery Marge für Dienstleistungsunternehmen setzt sich so zusammen:

Umsatz Summe Erlöse
Fremdleistungen
Subunternehmer, Freelancer
Sonstige direkte Kosten
Wareneinkauf, verwaltetes Ads Budget, Reisekosten zum Kunden, IT-Lizenzen für Kunden
=
Rohertrag
Operative Personalkosten
Personalkosten für Mitarbeitende in den operativen Teams
=
Delivery Deckungsbeitrag
Die Kennzahl lässt sich dann leicht berechnen:

Delivery Marge = Delivery Deckungsbeitrag / Umsatz * 100

Damit du die Kennzahl berechnen kannst, benötigst du zusätzlich zu deiner Auswertung aus der Gewinn- und Verlustrechnung auch die Aufteilung deiner Personalkosten nach folgenden Kategorien:

Der Top Performer Benchmark für die Delivery Marge ist >60%. Damit stellst du sicher, dass dir weit mehr als die Hälfte deiner Umsätze zur Deckung der Fixkosten und Gewinnerzielung bleibt.

Benchmark #2: Labor Efficiency Ratio >2

Eine hohe Delivery Marge ist die Essenz für profitable Aufträge, hilft dir aber nichts, wenn dein interner „Wasserkopf“ zu groß ist. Viele Dienstleister können genau deshalb eben nicht mehr Gewinn erreichen. Damit das bei dir nicht passiert, musst du deine Labor Efficiency Ratio in die Höhe bringen.

Die Labor Efficiency Ratio zeigt, wie viel Rohertrag durch jeden Euro an Personalkosten und Fremdleistungskosten erwirtschaftet wird.

Labor Efficiency Ratio  = (Bruttogehälter + GF Gehälter + Fremdleistungen) / Rohertrag

Wir vergleichen also die „echten Personalkosten“ für interne und externe Mitarbeitende und einen korrigierten Rohertrag, der keine Fremdleistungen berücksichtigt. Daraus leiten wir ab, wieviel Ertrag deine Personalkosten bringen. Hier kannst du deine Labor Efficiency Ratio berechnen.

Der Top Performer Benchmark für die Labor Efficiency Ratio zwischen 2 und 2,5. Damit erwirtschaftest du mit deinem Personaleinsatz einen soliden Rohertrag, den du für weitere Fixkosten und Gewinn nutzen kannst.

Maßnahme #3: Fixkosten < 15%

Die oben genannten Maßnahmen zielen bei Dienstleistern fast immer auf den internen oder externen Personaleinsatz ab. Nun gibt es aber noch einen ganzen Haufen andere Kosten, die anfallen. Diese werden ganz schüchtern unter „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ zusammengefasst und beinhalten diese Hauptblöcke:

Wenn du mehr Gewinn erreichen willst, lautet die Mission hier:  Fixkosten senken!

Der  Top-Performer Benchmark  ist eine Fixkostenquote von <15% vom Umsatz.

Der größte Block sollte ins Marketing gehen, denn das bringt Wachstum. Die Zielstruktur sieht so aus:

Kostenblock Ziel % vom Umsatz
Marketing
5%
Büro
3%
Beratung
2%
Interne IT
3%
Mobilität
2%
Rest
<1%
Gesamt
<15%

Unser Tipp: Hier findet ihr eine umfassende Anleitung zur nachhaltigen Kostenoptimierung für jeden der oben genannten Blöcke: 5 Hebel um Fixkosten zu senken!

Benchmark #4: EBIT Marge >30%

Das große Finale und gleichzeitig das Ergebnis aller Mühen ist die EBIT-Marge. Sie misst den Betriebserfolg nach allen operativen Kosten. Das sieht dann so aus:

Umsatz
Fremdleistungen & sonstige direkte Kosten
Interne Personalkosten
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Abschreibungen
=
EBIT

Nachdem du die oben genannten Maßnahmen alle erfolgreich abgearbeitet hast, sollte sich deine EBIT-Marge automatisch auf den Benchmark optimiert haben. Eine interessante und selten genutzte Optimierung gibt es noch in der Gestaltung der Abschreibungen.

Ein Blick in die Statistik von KFW zeigt übrigens, dass die durchschnittlichen Dienstleister seit Jahren mit sinkenden EBIT-Margen zu kämpfen haben und im Schnitt bei 10% liegen.

Mehr Gewinn
Das ist natürlich nicht unser Anspruch. Denn aus den Maßnahmen bisher ergibt sich schon ein weitaus höherer Benchmark für die EBIT Marge.

Der  Top-Performer Benchmark  ist eine EBIT Marge von >30% vom Umsatz.

Ein Top-Performer Beispiel für mehr Gewinn:

Genug der Zahlentheorie. Brechen wir die Benchmarks für mehr Gewinn an einem konkreten Beispiel für ein mittelgroßes Consulting Unternehmen mit 5 Mio EUR Jahresumsatz herunter.

Wenn wir unsere Benchmarks erreichen wollen, sieht die Gewinn- und Verlustrechnung wie folgt aus:
Kennzahl Wert Benchmark
Umsatz
5.000 TEUR
Freelancer
300 TEUR
Sonstige direkte Kosten
200 TEUR
Direkte Personalkosten
1.500 TEUR
Delivery Deckungsbeitrag
3.000 TEUR
60% Delivery Marge
Overhead Personalkosten
750 TEUR
Sonstige betriebliche Aufwendungen
750T EUR
15% Fixkostenquote
Abschreibungen
n/a
EBIT
1.500 TEUR
30% EBIT Marge

Die Labor Efficiency Ratio müssen wir noch berechnen. Dazu ziehen wir von den internen Personalkosten 25% Lohnnebenkosten ab (ihr habt natürlich die genaue Zahl in eurer Buchhaltung):

An diesem Beispiel siehst du eindrucksvoll, welches Potenzial für mehr Gewinn an jedem Punkt der Gewinn- und Verlustrechnung steckt. Zum Vergleich: Der Standard-Dienstleister macht 10% Gewinn, das ist 1 Mio EUR pro Jahr weniger als unser Top Performer Beispiel hier. Wer will sich das schon entgehen lassen?

Fazit: Mehr Gewinn geht immer

Mehr Gewinn geht immer, nur will der Gewinn auch sinnvoll entlang deiner Wertschöpfungskette optimiert sein. Daher ist die Betrachtung des Gewinns als Wasserfall mit unterschiedlichen Margen die beste Option, um Optimierungspotenziale herauszufinden.
Nutze die genannten Kennzahlen und Benchmarks für dein monatliches Reporting und widme zumindest eine Maßnahme pro Monat der Gewinnsteigerung.

Weiterführende Informationen

Die nackten Zahlen: Gewinn steigern: die besten Tricks zur Gewinnoptimierung

hubspot: Kommunikationstipps für die Preiserhöhung 

Wir sind neugierig auf eure Erfahrungen!

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Die wichtigsten Fragen des Beitrags noch mal auf einen Blick

Um deinen Gewinn zu steigern hast du folgende Hebel:

  • Preise erhöhen
  • Weniger Rabatte geben
  • Fremdleistungen reduzieren
  • Interne Personalkosten optimieren (höhere Auslastung)
  • Fixkosten reduzieren
B2B Dienstleister machen in der Regel zwischen 10-15% EBIT-Marge. Die Top Performer erreichen aber durch gute Preispolitik und hohe interne Effizienz Margen bis zu 30%.
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