Wie viel bleibt übrig? So kannst du deine Marge berechnen und optimieren

Marge berechnen

Folgendes erwartet dich in diesem Beitrag über Marge berechnen: 

Jedes Unternehmen verkauft Produkte oder Dienstleistungen. Bei der Herstellung der Produkte entstehen direkte Kostenwie Einkauf von Material, externe Dienstleistungen – die sich mehr oder weniger synchron mit den Umsätzen entwickeln. 

Das Ergebnis aus diesen Komponenten ist die berüchtigte Marge. Sie muss hoch genug sein, um die Fixkosten zu decken. Es gilt: Je höher die Marge, desto mehr bleibt für die Deckung der Fixkosten. 

In diesem Blogbeitrag nähern wir uns dieser Eitelsten aller Profitabilitätskennzahlen und zeigen euch, wie ihr eure Marge berechnen, interpretieren und optimieren könnt. 

Wie kann ich meine Marge berechnen?

Die Marge bezeichnet das Verhältnis zwischen Verkaufspreis und Herstellkosten oder zwischen Rohertrag und Umsatz eurer Services. Sie misst also den Verkaufserfolg sowie die Effizienz in der Bereitstellung eurer Services. Gleichzeitig ist sie die Grundlage für die Festlegung der benötigen Verkaufsmengen zur Deckung der Fixkosten. Wenn ihr eure Marge berechnen wollt, stehen euch zwei Möglichkeiten zur Verfügung: 

Stückbezogene Marge berechnen

Die stückbezogene Marge habt ihr mit Sicherheit schon einmal verwendet. Sie findet nämlich immer Anwendung, wenn ein Verkaufspreis für einen Service festgelegt wird.

Wir wollen uns anhand einer Preiskalkulation im Detail ansehen, wie ihr eure Marge berechnen könnt. Die Formel für die Marge sieht so aus. 

Stückbezogene Marge = ((Verkaufspreis – Herstellkosten) / Verkaufspreis) * 100 

Um diese Kennzahl berechnen zu können, benötigt ihr eine Preiskalkulationstabelle. Dies kann so aussehen: 

Beispiel Preiskalkulation: 

Position
Material und Waren

Materialeinkauf

Wareneinkauf

Software-Lizensen

Fremdleistungen
Logistik & Abwicklung

Transportkosten

Payment Service Gebühren

Provisionen
Umsatzabhängige Kosten
Aufschlag Zielmarge
Zielverkaufspreis

Hinweis: Die Marge ist kein Deckungsbeitrag: Sie dient nur der Annäherung an die Produktprofitabilität. Sie beinhaltet nicht die Vollkosten eurer Services, da interne Personalkosten und etwaige Abschreibungen ignoriert werden. 

Diese Vorlage hilft dir deine Marge zu berechnen und zu optimieren

Umsatzbezogene Marge berechnen

Die Marge nimmt auch einen zentralen Punkt in der Gewinn- und Verlustrechnung ein. Dort wird sie als Bruttomarge bezeichnet und zeigt das Verhältnis zwischen Rohertrag und Umsatz.  

Wir wollen uns im Detail ansehen, wie ihr eure Marge berechnen könnt. Die Formel für die Marge sieht so aus. 

Bruttomarge = (Rohertrag / Umsatz) * 100 

Um diese Kennzahl berechnen zu können, benötigt ihr eure Gewinn- und Verlustrechnung. Daraus leitet ihr die beiden Eingangsgrößen ab: 

GuV Position Beispiel
Umsatzerlöse
+

Umsatzerlöse Produkt 1

Rechnungen für Produkt 1
+

Umsatzerlöse Produkt 2

Rechnungen für Produkt 1
-
Material- und bezogene Leistungen
Alle umsatzabhängige Kosten
-

Materialeinkauf

Beschafftes Material und Rohstoffe
-

Wareneinkauf

Handelsware
-

Fremdleistungen

Freelancer
-

Logistikkosten

Transport, Verpackung
-

Payment Service Gebühren

Gebühren Online Shop
-

Vertriebsprovisionen

Umsatzabhängige Provisionen
=
Rohertrag
Umsatzerlöse – Material- und bezogene Leistungen
+
Aktivierte Eigenleistungen
+/-
Bestandsveränderungen
+
Sonstige betriebliche Erträge
=
Betrieblicher Rohertrag

Unser Tipp: Die relevanten Daten, um mit der Gewinn- und Verlustrechnung eure Marge berechnen zu können, bekommt ihr aus der Summen und Saldenliste eures Buchhaltungstools. 

Diese Vorlage hilft dir, deine Erträge und Aufwendungen zu erfassen und daraus deine Profitabilität abzuleiten

Marge berechnen: Worauf muss ich achten?

Die Marge ist eine der wichtigsten Kennzahlen zur Steuerung eurer Profitabilität. Schließlich setzt sie an Umsatz und direkten Kosten an, also jene Faktoren, die ihr in der Regel direkt und kurzfristig beeinflussen könnt. Nichtsdestotrotz kann die Marge durch eine ungenaue Buchhaltung stark verzerrt werden. Achtet daher auf folgende Punkte: 

Umsätze und sonstige Erträge müssen korrekt abgegrenzt sein

Häufig gehören Umsätze auf einer Rechnung zu mehreren Perioden (z.B.: Jahresrechnung für Software-Abo). Diese müssen in der Buchhaltung periodengenau erfasst sein, damit ihr eine exakte Marge berechnen könnt. 

Material und Wareneingang muss in Bezug zum Umsatz stehen

Damit ihr eine korrekte Marge berechnen könnt, darf nur jener Material- und Wareneingang als Aufwand erfasst werden, für die auch ein Umsatz existiert. Die restlichen Eingänge werden als Bestandsveränderungen (Ertrag) und Vorräte (Bilanz) erfasst. 

Alle umsatzabhängigen Kosten müssen als direkte Kosten erfasst sein

Je nach Geschäftsmodell sind verschiedene Kosten vom Umsatz abhängig. Dies können, neben den Klassikern wie Materialeinkauf, Betriebskosten und Logistik, im Falle von Dienstleistern auch Fremdleistungen, Payment-Service Gebühren oder Software-Lizenzen sein. Stellt in der Buchhaltung sicher, dass diese in der richtigen Kontoklasse (Material- und bezogene Leistungen) sind, damit ihr eine „wahre“ Marge berechnen könnt. 

Was ist eine gute Marge wie kann ich meine Marge optimieren?

Die häufigste Frage zur Marge lautet: „Was ist eine Marge?“ und die häufigste Antwort darauf lautet „Es kommt darauf an“. Wir trauen uns aber ein bisschen weiterzugehen: 

Wenn ihr eine Zielgröße für eure Marge berechnen wollt – was wir naturgemäß sehr unterstützen – solltet ihr zwei Fragen beantworten: 

Während es viele mehr oder weniger glaubwürdige „Branchenbenchmarks“ gibt, schlagen wir einen pragmatischen Zielwert vor: 

Zielwert Marge = > Fixkosten  + gewünschte Gewinnspanne.

 

Wenn ihr eine EBIT-Marge von 10% erzielen wollt, dann muss eure Bruttomarge 10% über den Fixkosten liegen. 

Um eure Marge zu optimieren, habt ihr folgende Möglichkeiten:

Marge optimieren: Ertragsseite

Der schönere aber häufig langfristiger Teil der Margen-Optimierung findet über die Ertragsseite statt. Wir empfehlen folgende Maßnahmen: 

Unser Tipp: Unsere Freunde von takeoff PR stellen in ihrem Blog tolle Impulse für eure Vertriebs- und Marketingaktivitäten bereit. 

Marge optimieren: Aufwandsseite

Der schmerzhaftere Teil der Margen-Optimierung betrifft die Aufwandsseite. Jeder gesparte Euro in den direkten Kosten steigert die Marge. Wir empfehlen folgende Maßnahmen: 

Unser Tipp: Die vielleicht beste Methode zur Ermittlung des Zielmarge ist das Target Costing. Dabei werden ausgehend vom Zielpreis und der gewünschten Marge die erlaubten Kosten ermittelt. Lest hier alles über Target Costing. 

Weiterführende Informationen

hubspot: Pricing und Marge: Gibt es den perfekten Verkaufspreis? 

sevDesk: Video Erklärung zur GuV von unserem Integrationspartner 

Wir sind neugierig auf eure Erfahrungen!

Wie hat euch dieser Blogbeitrag gefallen? Konntet ihr für euch ein paar hilfreiche und nützliche Informationen mitnehmen? Erzählt es uns in einer E-Mail an [email protected]

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Die wichtigsten Fragen des Beitrags noch mal auf einen Blick

Wenn du deine Marge berechnen willst, benötigst du deine Umsatzerlöse und den Rohertrag. Das ist der Umsatz nach Abzug der umsatzabhängigen Kosten (Waren-, Materialeinkauf, Fremdleistungen, Transport, Service-Gebühren etc. Die Marge ermittelst du aus dem Verhältnis der beiden Zahlen. 

Die Marge ist gut, wenn sie eure Fixkosten (Personal, sonstige Aufwendungen) und die gewünschte Gewinnspanne abdeckt. Wenn ihr also Fixkosten in Höhe von 60% des Umsatzes habt und einen Gewinn von 10% erzielen wollt, liegt eine gute Marge bei 70%. 

Die Marge zeigt den Anteil des Rohertrags am Umsatz. Der Rohertrag berücksichtigt nur die umsatzabhängigen Kosten (z.B.: Waren-, Materialeinkauf, Fremdleistungen) . Der Gewinn berücksichtigt alle Kosten des Unternehmens (umsatzabhängige Kosten und Fixkosten). 

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