Profitabilität berechnen und steigern: Mit 3 Schritten auf Gewinn gerichtet

Profitabilität berechnen

Folgendes erwartet dich in diesem Beitrag über Profitabilität berechnen und steigern:

Der vielzitierte Michael Porter soll gesagt haben: „If your goal is anything but profitability…you’ll hit problems!“ Damit hat er vollkommen recht. Jedes Unternehmen, das auf Dauer existieren möchte, muss profitabel sein.

Die Gleichung für die Profitabilität lautet simpel: Umsatz – Kosten > 0. Der Weg dahin ist häufig schwierig und lang. Daher benötigt es ein System, das euch dabei hilft eure Profitabilität kontinuierlich zu managen.

Wir zeigen euch in diesem Blogbeitrag, wie ihr in drei einfachen Schritten eure Profitabilität berechnen und kontinuierlich optimieren könnt.

1. Aktuelle Profitabilität berechnen

Im ersten Schritt muss ein einheitliches Vorgehen geschaffen werden, mit dem ihr eure Profitabilität berechnen könnt. Hierzu eignet sich die Gewinn- und Verlustrechnung.

Die Gewinn- und Verlustrechnung  (abgekürzt GuV) zeigt das Unternehmensergebnis durch Gegenüberstellung von Erträgen und Aufwendungen. Das Grundschema sieht so aus:

GuV Position Beispiel
+
Umsatzerlöse
Rechnungen an Kunden
+
Bestandsveränderungen
Veränderung Lagerbestand
+
Aktivierte Eigenleistungen
Zur eigenen Verwendung erstelltes Anlagevermögen
+
Sonstige betriebliche Erträge
Zuschüsse, Mieterträge
Material und bezogene Leistungen
Materialaufwand, Wareneinkauf, Fremdleistungen
Personalaufwand
Löhne, Gehälter inkl. Nebenkosten
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Miete, Beratung, Versicherungen, IT etc.
Abschreibungen
Abschreibung auf Anlagevermögen
=
EBIT
Ergebnis vor Zinsen und Steuern
+/-
Finanzergebnis
Erträge und Aufwendungen aus Finanzen (z.B.: Zinsen)
+/-
Steuern vom Einkommen und Ertrag
z.B.: Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer
=
Ergebnis nach Steuern
Gewinn oder Verlust nach Abzug Steuern
+/-
Sonstige Steuern
z.B. Grunderwerbsteuer
=
Periodenergebnis
Gewinn oder Verlust

Die relevanten Daten, um mit der Gewinn- und Verlustrechnung die Profitabilität berechnen zu können, bekommt ihr aus der Summen und Saldenliste eures Buchhaltungstools.

Unser Tipp: Die Summen und Saldenliste ermöglicht euch auch die Auswertung der Bilanz und Cashflow Daten. Wie das funktioniert, könnt ihr in unserem Blogbeitrag nachlesen.

Damit ihr eure Profitabilität berechnen und nach eurem Geschäftsmodell darstellen könnt, empfiehlt es sich, eure individuelle Struktur abzubilden. Folgende Punkte sind hierfür in der Regel relevant:

Umsatzerlöse nach Produkten:

Die Umsatzerlöse sollen euch einen Einblick in den Erfolg eurer Geschäftsmodelle geben. Demensprechend müssen diese nach euren Produkte und Dienstleistungen gegliedert sein: 

Materialkosten & bezogene Leistungen nach Kategorien:

Materialkosten & bezogene Leistungen beinhaltet Kosten, die direkt mit eurem Umsatz verknüpft sind. Damit ihr für euere Produkte eine direkte Profitabilität berechnen könnt (Rohertrag), sollten somit auch in Kategorien abgebildet werden, die zu euren Geschäftsmodellen passen.

Sonstige Aufwendungen nach Wertschöpfungsette:

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen fassen eine Reihe von Betriebsausgaben zusammen. Damit ihr eine aussagekräftige Zahl für die Profitabilität berechnen könnt, solltet ihr diese gruppieren und entlang eurer Wertschöpfungskette sortieren:

Unser Tipp: Eine alternative Darstellung der Profitabilität liefert der Deckungsbeitrag. Wie ihr diesen berechnen könnt, haben wir in diesem Blogbeitrag aufgeschrieben.

2. Profitabilität planen

Ohne Zielwerte könnt ihr zwar eure Profitabilität berechnen, wisst aber nicht, ob das erreichte Ergebnis „gut“ oder „schlecht“ ist. Dies wird erst durch den Vergleich von Ist und Plan möglich.

Plan Profitabilität berechnen

Damit wir die Plan Profitabilität berechnen können, könnt ihr diese in einzelne Teilpläne zerlegen. Folgende Struktur bietet sich an:

Im Ergebnis ergibt euer Reporting eine Gegenüberstellung der Ist- und Planwerte für alle GuV-Positionen.

Profitabilität Ist Plan Abweichung
GuV-Position
Werte aus der Buchhaltung
Werte aus der Planung
Ist – Plan

Szenarien festlegen

Damit habt eine realistische Planung als Grundlage, der sogenannte „Expected Case“ und könnt euch nun in der Planung noch den Extremfällen widmen:

Für beide Szenarien solltet ihr auch gleich vorausschauende Maßnahmen festlegen. Diese könnt ihr im Falle des Falles schnell ergreifen. Diese Übung ist Gold wert und erlaubt euch, sehr schnell auf Veränderungen zu reagieren.

Unser Tipp: Eine detaillierte Erläuterung zur Erstellung der Profitabilitätsplanung haben wir in unserem Blogbeitrag aufgeschrieben: Plan Gewinn- und Verlustrechnung

3. Profitabilität kontinuierlich managen

Die Profitabilität berechnen und planen sind erste relevante Schritte, verbessern die Situation jedoch noch nicht. Hierzu benötigt es ein kontinuierliches Profitabilitäts-Management, das wie folgt aussieht:

Controlling Aufgaben

Profitabilität analysieren

Die Analyse umfasst die Überprüfung der Ergebnisse aus Planung und Reporting und deren Gründe. Darauf basierend legt ihr Maßnahmen zur Verbesserung und Zielerreichung fest. 

Grundlage für eine effektive Analyse ist ein aussagekräftiges Reporting, das die Kennzahlen zur Profitabilität berechnen und empfängergerecht aufbereiten kann.

Unser Tipp: Eine Controlling-Software automatisiert das Reporting und bietet flexible Analysenn. Wie Adam das macht seht ihr hier.

Profitabilität optimieren

Die Optimierung der Profitabilität ist kein Projekt  sondern ein monatlicher Prozess. Folgende Schritte solltet ihr hierfür in eure Prozesse integrieren:

Die Etablierung eines Regelkreislaufes, mit dem ihr die Profitabilität berechnen, planen und laufend optimieren könnt ist in der Regel ohne großen Aufwand möglich und zeigt sehr rasch Wirkung.

Weiterführende Informationen

sevDesk: Video Erklärung zur GuV von unserem Integrationspartner

Controlling Wiki: Aspekte für ein erfolgreiches Berichtswesen

Wir sind neugierig auf eure Erfahrungen!

Wie hat euch dieser Blogbeitrag gefallen? Konntet ihr für euch ein paar hilfreiche und nützliche Informationen mitnehmen? Erzählt es uns in einer E-Mail an [email protected]

Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag wurde ursprünglich im November 2019 veröffentlicht und wurde aktualisiert, um ihn umfassender zu gestalten.

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Die wichtigsten Fragen des Beitrags noch mal auf einen Blick

Die Profitabilität eines Unternehmens zeigt den wirtschaftlichen Erfolg unter Berücksichtigung der Erträge und Aufwendungen einer Periode. Sind die Erträge höher als die Aufwendungen gilt das Unternehmen als profitabel.

Die Profitabilität wird über Kennzahlen aus der Gewinn- und Verlustrechnung berechnet. Dabei eignen sich die Kennzahlen EBITDA, EBIT oder Gewinn vor/nach Steuern.

Die Profitabilitätsplanung beinhaltet alle Umsätze, sonstigen betrieblichen Erträge sowie die laufenden Kosten (Materialkosten, Personalkosten, sonstige Kosten) der Planperiode.

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